Vorsitz
Rolf Hoffmann
Mit knapp 3 Milliarden Nutzern und fast 10 Milliarden vernetzten Geräten sind wir kurz davor, dass die Hälfte der Weltbevölkerung das Internet nutzt (Deutschland 77,6 % der Bundesbürger). All dies sorgt für einen immensen Datenverkehr. Über 50 % der Breitbandnutzung werden heute schon für Streaming Dienste und File Sharing von Fotos, Video und sonstigen Dokumenten genutzt.
Mecklenburg Vorpommern als dünn besiedeltes Flächenland steht im 21. Jahrhundert vor der wichtigsten technologischen Revolution nach Einführung der Kommunikationsübertragung.
Nach Veröffentlichung der ersten Zeitung im römischen Reich, Brieftauben, Telegrafie, Mobiltelefon (37 Kg) im Jahr 1946, wurde 1971 die erste E-Mail versandt. Jetzt gibt es SMS, VoIP, Facebook, Twitter und viele weitere digitale Kommunikationsdienste. Bereits heute hat jeder zweite Mensch auf der Erde ein Smartphone. Im Jahr 2021 wird jede Person im Schnitt 6 netzfähige Geräte mit Internetzugang besitzen, wie z.B. Smartphone, Tablet, Smart-TV, Haushaltsgeräte, Fahrzeuge, Brillen usw.
Mit dem „Internet der Dinge“ wird sich innerhalb der nächsten fünf Jahre die Zahl aller miteinander vernetzten Geräte verfünffachen, keine Kommunikation erfolgt ohne die Vernetzung zwischen Home und Business. Daher ist Geschwindigkeit das Maß der Dinge. Wenn ein Internetanschluss in Deutschland im Jahr 2015 gerade mal bei durchschnittlich 6-16 Mbit/s liegt, werden wir im Jahr 2021 um Breitbandanbindungen größer 100 Mbit/s für den Haushalt nicht herum kommen. Wir haben als hochtechnologisches Industrieland die Pflicht, alles dafür einzusetzen, dass wir in einer Gigabitgesellschaft leben können. Bandbreiten sollten symmetrisch zur Verfügung stehen, da der Upstream immer mehr an Bedeutung gewinnt. Somit ist die Erschließung mittels Glasfaser bis zu jedem Gebäude (FttB/H) eine Infrastrukturmaßnahme, die eine Existenz des leichten belebten Raumes im Land fördert bzw. eine Daseinsfürsorge gewährleistet. Allerdings sind mehr denn je Synergien gefragt, um die Wirtschaftlichkeit eines solchen Netzes nicht in Frage zu stellen. Die Lokale Datenautobahn MV sollte ein Netzwerk für alle ermöglichen, die die Kontrolle ihrer persönlichen Daten behalten möchten. Eine Netzwerklösung mit vielen lokalen Servern muss für eine digitale Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Das Land und die Kommunen müssen Kooperationen eingehen, um mit der Gründung von Zusammenschlüssen eine technische und betriebswirtschaftliche Planung, wie auch des Netzbetriebes als „open Access Netz“ zu gewährleisten.
Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist in vollem Gange und gewinnt weiterhin an Fahrt. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes MV zu verbessern ist der Ausbau mit Breitbandnetzen entscheidend. Man hat es geschafft, ein flächendeckendes Strom- und Wassernetz zu bauen, bei dem auch zu Stoßzeiten jedem 220 V wie auch Wasser zur Verfügung steht. Jetzt gilt es eine Datenautobahn zu bauen, die jedem ausreichend Bandbreite zur Verfügung stellt, welche er heute, aber auch im Jahr 2030,2040 und darüber hinaus nutzen kann.
Rolf Hoffmann
Reto
Pikolin
Landesgeschäftsführer
Mecklenburg-Vorpommern