Tourismuswirtschaft und Handel

Die Tourismusbranche zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im Land Mecklenburg-Vorpommern. Eine Bruttowertschöpfung von 12 Prozent und eine Erwerbstätigenzahl von 20 Prozent untermauern den Stellenwert. Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Der Wirtschaftsrat setzt sich für eine Perspektive der Tourismuswirtschaft im Land ein, die von den Folgen der Corona-Pandemie stark betroffen ist. Es gilt, die Zukunft der Branche zu sichern, indem der politische Stellenwert erhöht wird. Insbesondere spielt der Fachkräftemangel eine große Rolle und die derzeitige Situation verhilft der Branche zu nicht mehr Attraktivität.

Tourismus ist weit mehr als das Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Golfanlage bei Schwerin, der Erdbeerhof auf Usedom, die Straßenbahn in Rostock, der kleine Klamottenladen in Kühlungsborn, der Bäcker in Wismar oder das Antiquitätengeschäft in Greifswald. Alle profitieren von den zahlreichen Gästen, die vor allem in den Sommermonaten nach Mecklenburg-Vorpommern strömen. Umso mehr leiden alle unter der pandemischen Lage und unter den ausbleibenden Touristen. Viele Unternehmen stehen vor der Aufgabe, weil die finanziellen Hilfen des Staates nicht ausreichen oder gar nicht erst ankommen.

Am schlimmsten ist für die Betriebe jedoch die Perspektivlosigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kokettieren damit, die Branche zu verlassen, weil sie sich um ihre Zukunft berechtigterweise Sorgen machen. Wir als Wirtschaftsrat möchten dem entgegenwirken, indem sich bei uns die Unternehmen vernetzen, Ideen austauschen und in den Dialog mit der Politik treten. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern eine Zukunft hat und in der politischen Landschaft mehr Beachtung findet.

Die Landesfachkommission hat sich zum Ziel gesetzt:

• Stärkung der Tourismusbranche als zentralen Wirtschaftsfaktor für MV

• Fachkräftemangel: Qualität der Ausbildung und der Lehrkräfte verbessern, sowie Ausbildungsstandorte entwickeln

• Qualität, Angebotsvielfalt und Innovationen weiter fördern

• Tourismusentwicklung fördert Lebensqualität, daher möchten wir auch die Gesellschaft und Wissenschaft einbeziehen

• Ausbau und Förderung von Digitalisierung, von fachübergreifenden Netzwerken und Kooperationen

• Internationalisierung fördern, gleichzeitig heimische Investoren und Inhaber vor ausländischer Übernahme schützen