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Bericht
14.11.2023
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Das Hotel- und Restaurantgewerbe im Wandel

Herausforderungen für die fünfte Generation im Familienunternehmen Barbarossahof, Kaiserslautern
©Familie Flockerzie
Mit einem Pferd von Buffalo Bill kam der Gründungsvater des Familienbetriebs und Ururgroßvater von Alexander Flockerzie zurück nach Rheinland-Pfalz und baute in Kaiserslautern an der Eselsfürth den Barbarossahof. Vor 150 Jahren. Das sind Wurzeln und Tradition, die heute sehr  angenehm das Flair des Unternehmens ausmachen. 80 Mitarbeiter aus 26 Ländern arbeiten im Barbarossahof, 17 Auszubildende und duale Studenten gehören dazu. 132 Zimmer bietet das Hotel Reisenden nach Kaiserslautern. 70 Prozent der Gäste sind Geschäftsreisende. Hier sind viele Firmen angesiedelt -  beispielsweise aus dem Hightech Sektor. Die amerikanische Präsenz am Standort spielt noch immer eine große Rolle. 30 Prozent der Gäste sind Touristen, darunter Reisegruppen mit mehreren Übernachtungen und Kurzurlauber, die nur einmal übernachten. In 2023 war der Familienbetrieb zu rund 80 Prozent ausgelastet – das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis. Der Umsatz liegt bei 5,1 Millionen Euro.

Dass sich das Unternehmen ständig neu erfindet ist sichtbar: Fitness- und Wellnessbereich kriegen regelmäßig ein frisches ‚Update‘, das gilt genauso für den Ausbau des Tagungsgeschäfts und die Rundumerneuerung der Zimmer. Gleichzeitig „ist es oft nahezu unmöglich für uns, eine Küchenhilfe oder ein Zimmermädchen zu finden“, kommentiert Geschäftsführer und Familienutnernehmer Alexander Flockerzie das Dilemna. „Wir rekrutieren inzwischen weltweit.“ Um das Recruitment kümmert sich seine Frau. „Wir haben eine Tunesierin mit akademischem Abschluss hierher geholt. Als Qualifikation haben ihr die deutschen Behörden ‚Hotelfachfrau‘ anerkannt“, sagt Alexander Flockerzie. Gute Erfahrungen hat er mit Ägypten gemacht, über eine große Hotelkette, die mit der IHK Leipzig zusammenarbeitet. „Die neuen Mitarbeiter kommen relativ schnell innerhalb von vier bis sechs Wochen.“ Fünf vietnamesische Auszubildinde hat er über eine Agentur in Mannheim gewonnen. Das Unternehmen stellt Personalzimmer, Verpflegung und Fahrzeuge und- seit diesem Sommer – auch einen Sprachkurs.

Zur Ausbildung seines Teams sagt der Familienunternehmer: „Ich bin ein großer Freund von Traning on the Job“. Was ihn umtreibt? „Dass unsere Arbeitskräfte, die wir für viel Geld on Bord holen, ihre Qualifikationen nicht anerkannt bekommen.“ Auch dass die Beschaffungskosten für Energie seit 2019 um 60 Prozent gestiegen sind, treibt ihn um. Genauso die Bürokratie: „Wir haben heute den 14. November 2023 und haben immer noch keinen Plan, wie es zum 1.1.2024 mit der Mehrwertsteuer weitergeht. Wir brauchen einen ordnungspolitischen Rahmen von der Politik, nicht mehr und nicht weniger“, fordert Alexander Flockerzie.

Barbarossahof heute (Foto:Familie Flockerzie)Barbarossahof damals (Foto: Familie Flockerzie)