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Bericht
09.04.2024
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Mehr marktwirtschaftliche Prinzipien, dann haben wir auch mehr Wachstum

Präsidentin Astrid Hamker zu Gast bei den 1. Merseburgern Wirtschaftsgesprächen in der Hochschule Merseburg
©None

Der Standort Leuna steht für die chemische Industrie wie kaum ein zweiter Standort in Deutschland. Direkt neben Merseburg liegt der Standort, auf dem sich weiterhin bekannte Unternehmen befinden, die auch gern dort sind, wie beispielsweise Martin Ledwon von UPM sagte: „Wir haben uns ganz bewusst für den Standort Leuna entschieden, weil wir hier im Gegensatz zu anderen Standorten von Beginn an den Partnerschaftswille gefühlt haben. Für eine Ansiedlung ist das immens wichtig, man braucht eine Zuverlässigkeit der Partner, wozu natürlich auch die Politik gehört, so der Vicepresident für Stakeholder Relations. „Wir müssen allerdings den Weg zu mehr Freiheit im Sinne der sozialen Markwirtschaft wieder einschlagen. Die USA machen ein Angebot mit dem Inflaction Reduction Act und Europa reguliert die Märkte. So können wir im Wettbewerb nicht mithalten.“ Nicht nur der Geschäftsführer der Infra Leuna GmbH, Dr. Christof Günther, schlug in die gleiche Kerbe („wir haben zu viele Bürokratiebelastungen und der Wandel hin zu klimafreundlicher Industrie ist viel zu kompliziert“) wie Martin Ledwon, sondern auch die Präsidentin des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Astrid Hamker, hob die Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft hervor, die in Deutschland immer weniger Berücksichtigung finden: 

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„Wo bleibt der Pragmatismus? Ich vermisse ihn in Deutschland. Wir brauchen ein Kombinat aus Klimaschutz und Wohlstanderhalt, sonst können wir unseren Sozialstaat nicht mehr lange erhalten. Denke Sie nur an die Rente! Wenn wir auf den alten Pfad zurückkehren, den Unternehmen Freiheit und Technologieoffenheit garantieren, dann werden auch die Unternehmen und die Wirtschaft in Deutschland wieder wachsen. Im Moment ist das Interesse in Deutschland zu investieren, sehr gering. Wir belegen den letzten Platz bei der OECD hinsichtlich der Wachstumsprognose. Nur mit subventionsbasierter Politik werden wir nicht bestehen können!“ 

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Die politischen Vertreter, Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär für Strukturwandel und industrielle Großprojekte sowie Sven Czekalla MdL, CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt, betonten die Wichtigkeit des wirtschaftlichen Wachstums. Denn das Wachstum garantiere die Steuereinnahmen und bei den kommenden Herausforderungen brauchen Staat, Land und Kommunen Mehreinnahmen, sagten sie bei der Podiumsdiskussion. Der Oberbürgermeister der Stadt Merseburg Sebastian Müller-Bahr, betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen: „Wir denken über die Ortsschildgrenzen hinaus. Nur so können wir Fachkräfte und Investoren gewinnen. Lassen Sie uns mehr miteinander zusammenarbeiten!“, sagte der Oberbürgermeister. Der Rektor der Hochschule Merseburg, Prof. Dr. Markus Krabbes, betonte ebenfalls die Wichtigkeit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, gerade auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft: „Talent, Toleranz und Technologie sind die drei Säulen, die es braucht für die Transformation. Dazu möchten wir unseren Teil als Hochschule beitragen und für eine prosperierende Wirtschaft hier in Zukunft sorgen!

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Der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Sachsen-Anhalt, Sirko Scheffler, leitete gemeinsam mit Uwe Witczak, Geschäftsführer des Industrie- und Marketingclub Mitteldeutschland zu Halle e.V., durch den Abend. Bei all den anstehenden Herausforderungen und aktuellen gesamtwirtschaftlich gesehen schwierigen Lage („Abwanderung des Kapitals in Deutschland) freute sich Sirko Scheffler darüber, dass die Entwicklung in Leuna positiv und die Zukunft vielversprechend ist.