Cybersicherheit

Mit der Digitalisierung steigt sowohl der länderübergreifende Grad der Vernetzung als auch die Schnelligkeit des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Austausches, während sich gleichzeitig tradierte Geschäftsmodelle anpassen müssen bzw. disruptive Entwicklungen durch neue Geschäftsmodelle antizipiert werden müssen. Dahinter stecken riesige Chancen für Wachstum und Wohlstand, gleichzeitig aber neue Risiken und Formen der Kriminalität. Digitalisierung setzt deshalb auch ein Mehr an Sicherheit voraus.

Wir sind gleichwohl davon überzeugt, dass Cybersicherheit kein Angst-, sondern ein Chancen-Thema sein kann, das die Sicherheit im Cyberraum zu stärken hilft, Wachstum generiert und exportfähige Geschäftsfelder eröffnet. Dafür müssen die jeweils betroffenen Verantwortungskreise, beginnend in Politik und Verwaltung, über Industrie und Hersteller bis hin zu den Anwendern und Nutzern, insgesamt zusammenwirken. Denn alle Verantwortungskreise bewegen sich in einer Gefahrengemeinschaft: Unternehmen und Staat sind gleichermaßen Angriffsziel. Deshalb ist es aus unserer Sicht geboten, gemeinsame Lösungen auf den Weg zu bringen.

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Wir setzen uns für einen umfassenden Kulturwandel ein, der die IT-Sicherheit ganzheitlich in den Fokus nimmt: Erstens braucht es eine Sensibilität für Gefahren im Cyberreich, für technische Ausstattung und Notfallpläne im Ernstfall, die es in allen Verantwortungskreisen zu stärken gilt. Zweitens sind in diesem Zusammenhang alle Investitionen in IT-Sicherheit nicht als Kosten, sondern als ein essentieller Wertschöpfungsfaktor im digitalen Zeitalter zu betrachten. Drittens braucht es ein Ökosystem aus Politik, Wirtschaft und Finanzierern, bei dem es zwar einerseits um den Schutz der Wirtschaft geht, andererseits aber auch um die Stärkung der deutschen Sicherheitsbranche in Summe, um nationale Anbieter zu unterstützen und Exportchancen zu nutzen.

Während andere Länder bereits recht erfolgreich in der Digitalwirtschaft agieren, hinkt Deutschland in weiten Teilen hinterher. Mit einer wachsenden, unternehmerischen Anbieterstruktur im Bereich Cybersicherheit ist Deutschland hingegen gut aufgestellt. Wir können Deutschland zu einem Referenzmarkt für Cybersicherheit weiterentwickeln und „IT-Sicherheit made in Germany“ international positionieren. Doch dazu müssen wir die Cyberbranche in Deutschland massiv aufbauen und zu einer Exportbranche weiterentwickeln. Andere Länder gehen auch hier bereits voran und agieren mit ganz anderen Finanzierungshebeln und –modellen. Wir können es uns nicht länger leisten, dieser Entwicklung zuzuschauen, wenn wir selbst beste Voraussetzungen haben.

Damit Deutschland zum Referenzmarkt für Cybersicherheitssoftware wird, braucht es ein gesundes Maß an Verantwortung, Transparenz und Meldepflichten, gleichzeitig aber ein Verständnis dafür, dass der deutsche Mittelstand keine zusätzliche Bürokratie, eingreifende Regulierung und neue Verpflichtungen braucht. Zusammengefasst will die Bundesarbeitsgruppe Cybersicherheit im Wirtschaftsrat einen Beitrag dazu leisten.

Inhaltliche Schwerpunkte der Bundesfachkommission sind:

• Sichere Netzwerktechnologien, Schutz von IT-Infrastrukturen (Prinzipien „Security by Design“, „Security by Default“)
  

• EU-weit einheitliche Standards bei der öffentlichen Beschaffung

• Weiterentwicklung der IT-Sicherheitsgesetzgebung, Berücksichtigung unternehmerischer Praxiserfahrungen

• Technologieoffenheit statt Produktempfehlungen: Standards und Normen, Förderung eines lebendigen Markt für Cybersicherheitsprodukte (u. a. in der öffentlichen Verwaltung)

• Anreize für Unternehmen zur Investition in Sicherheit

• Schaffung eines IT-Sicherheits-Ökosystems

• IT-Sicherheit als essentieller Wertschöpfungs- und Wirtschaftsfaktor