„Ein einziges Desaster“
Trotz steigender Zahlen an positiven Corona-Testergebnissen ist die deutsche Wirtschaft nach der Rekord-Rezession auf dem Weg der Besserung. "Wir sind noch nicht auf dem Vorkrisenniveau angekommen. Die zweite Corona-Welle zeigt, dass wir noch nicht über dem Berg sind", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Die Politik sieht sich weiter in der Pflicht, für Stabilität zu sorgen. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte eigentlich vorgeschlagen, die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende März 2021 auszusetzen. Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, ist gegen eine Verlängerung. Man müsse der Wahrheit ins Auge schauen: "Es werden viele Firmen in die Insolvenz gehen", sagte er der Rheinischen Post. Es ergebe keinen Sinn, die Aussetzung zu verlängern. Ähnlich äußerte sich der Generalsekretär des Wirtschaftsrats der CDU, Wolfgang Steiger. Eine weitere Verlängerung der Aussetzung sei keine Antwort auf die drohende Insolvenzwelle, sondern vertage nur die Probleme. "Sie birgt die Gefahr, dass gesunde Unternehmen von zahlungsunfähigen Betrieben in den Insolvenzstrudel gezogen werden", sagte Steiger den Funke-Zeitungen.