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Medienresonanz
22.01.2021
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Enttäuschte Liebe

Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Astrid Hamker, Präsidentin des Wirtschaftsrats der CDU e.V., weiß, wie viele Unions-nahe Unternehmer ticken. "Die Enttäuschung über die Niederlage von Merz ist viel größer als in Hamburg 2018", sagt sie. "Er ist Hoffnungsträger und Symbolfigur für Wirtschaftskompetenz - die er im Gegensatz zu fast allen anderen, die in der CDU-Spitze Wirtschaftspolitik machen, auch in der freien Wirtschaft erfolgreich bewiesen hat."  Hamker ist hart in ihrer Analyse: "Das Verhältnis der CDU zu ihren Unternehmern, besonders zum Mittelstand, ist gestört, weil die Partei ihren Markenkern in der ,Groko' aufgeweicht hat. Zum Markenkern, zur DNA der CDU, gehörte immer die Wirtschaftspolitik. Ludwig Erhard in Sonntagsreden zu beschwören reicht nicht", sagt die Gesellschafterin der Piepenbrock-Gruppe, die als beratendes Mitglied auch im CDU-Bundesvorstand sitzt. "Das Corona-Management verstärkt die Unzufriedenheit, der Unternehmer mit. der Bundesregierung und der CDU, weil bei ihnen ungeachtet des nötigen Gesundheitsschutzes der Eindruck entsteht, dass diese Krise instrumentalisiert wird, um Ideen aus der Schublade zu holen, die man immer schon durchsetzen wollte." Das Thema Homeoffice ist für sie das beste Beispiel, wie versucht wird, die Wirtschaft zu bevormunden. "Alle Unternehmer sind im Stress, vielen reißt jetzt der Geduldsfaden." Die Wirtschaftsratspräsidentin hat Hinweise darauf, dass es eine massive Unruhe gibt und dass eine Reihe von Mitgliedern die CDU verlassen will - oder es tatsächlich schon getan hat.