Erst von Corona gebeutelt - und dann vom Staat bestraft
Viele Unternehmer müssen in der Krise viele Rücklagen einsetzen, um ihre Firmen zu retten. Doch diese Maßnahmen bringen eine zusätzliche Gefahr: Steuer-Nachzahlungen. Paradoxerweise fallen diese umso höher aus, je härter die Krise zuschlägt. Der Unmut ist groß. Angesichts des tiefen Konjunkturabsturzes im vergangenen Jahr und der anhaltend schlechten Wirtschaftslage in vielen Branchen stellt sich die Frage, ob und wem der Puffer etwas nutzt. Der unerwartete Konjunktureinbruch hat die Mittelfrist-Pläne der Unternehmen zunichte gemacht. Viele Firmen werden lange brauchen, wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V., spricht von einer "besorgniserregenden Situation". Weil die Vermögen von Familienunternehmern fast komplett im Betrieb gebunden seien, müsse eine anfallende Erbschaftsteuer auch meist aus dem Betriebsvermögen finanziert werden, sagt Steiger. Damit würde dem Unternehmen massiv Eigenkapital entzogen oder es müsse über Kredite finanziert werden. "Beides hat nicht nur Folgen für die Bonität des Unternehmens, sondern auch auf seine Fähigkeit in Arbeitsplätze, Anlagen und Produkte zu investieren", warnt der Chef der parteinahen Wirtschaftsorganisation.