Merz und Wirtschaftsrat warnen vor Fristverlängerung bei Insolvenzanträgen
Der CDU-Politiker und Wirtschaftsrats-Vize Friedrich Merz warnt vor Überlegungen in der großen Koalition, angesichts der Corona-Krise die Fristen im Insolvenzrecht zu verlängern. Seien Unternehmen erst einmal zahlungsunfähig, könnten sie keine Eigenverwaltung mehr betreiben, sagte er laut "Rheinischer Post". Es solle "bitte keine Verlängerung für Insolvenzanträge geben", ergänzte Merz. "Das reißt andere Firmen mit runter." Man müsse der Wahrheit ins Auge schauen: "Es werden viele Firmen in die Insolvenz gehen." Es ergebe keinen Sinn, dies zu verlängern. Ähnlich äußerte sich der Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, Wolfgang Steiger. "Eine weitere Verlängerung der Aussetzung, wie sie nun im Koalitionsausschuss beraten werden soll, ist keine Antwort auf die drohende Insolvenzwelle, sondern vertagt nur die Probleme. Sie birgt die Gefahr, dass gesunde Unternehmen von zahlungsunfähigen Betrieben in den Insolvenzstrudel gezogen werden", sagte Steiger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vielmehr müsse darauf geachtet werden, dass Unternehmen, die lediglich aufgrund der Inanspruchnahme von Corona-Hilfen insolvenzrechtlich überschuldet sind, Zugang zum Restrukturierungsverfahren haben. "Gleichzeitig sollte das Schutzschirmverfahren erleichtert werden, indem die Attraktivität der Eigenverwaltung erhöht und die Auszahlung des Insolvenzgeldes verlängert wird", forderte Steiger.