Wiederbelebung der Warn-App
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. hat ein Positionspapier vorgelegt, um der Corona-Warn-App zu einem Neustart zu verhelfen. "Man kann aus der Corona-Warn-App technisch viel mehr herausholen, als wir das derzeit tun, aber dafür braucht es den politischen Willen", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger. Vor allem die konsequente Nachverfolgung von Infektionsketten helfe, die Pandemie einzudämmen. Im Positionspapier argumentiert der einflussreiche Berufsverband, dass Länder wie Taiwan, Südkorea oder Japan bei der Eindämmung des Virus deutlich erfolgreicher seien. Grund sei "eine effektive Kontaktnachverfolgung, wesentlich ermöglicht durch die dortigen Corona-Apps". "Menschenschutz muss vor Datenschutz stehen", sagte Steiger. "Nur sechs von zehn Nutzern geben ihr positives Testergebnis in die Corona-Warn-App ein, warnen also ihre Kontakte", kommentierte Steiger die Faktenlage und ergänzte: "Das erschwert die Verfolgung von Infektionsketten massiv." Die Politik müsse daher "eine automatische Übermittlung der Testergebnisse über eine schnelle App-Anbindung der Labore möglich machen - endlich auch inklusive der Krankenhauslabore".
Damit nicht genug. Der Wirtschaftsrat fordert die Regierung dazu auf, die App mit neuen Funktionen zu erweitern: "Durch die dezentrale Verarbeitung der Daten könnte der Nutzerstandort erfasst werden, ohne das Datenschutzniveau zu gefährden." Auf diese Weise "wäre für Nutzer und Gesundheitsbehörden nachvollziehbar, wo es zu Risikobegegnungen gekommen ist und sich mögliche Infektionsorte befinden". Die Bundesregierung sollte außerdem über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App Nina der Bevölkerung Hinweise über Corona und auf Infektionsorte in ihrem Umfeld geben, damit sie diese Orte gezielt meiden kann", regte Steiger an. Nina gibt es in mehreren Sprachen und soll die Bevölkerung zum Beispiel vor Unwetter, Hochwasser oder der Ausbreitung von gefährlichen Stoffen bei Großbränden warnen. Auch Nina beinhaltet eine Standort-Funktion.