Positionspapier
28.11.2025
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Der Staat als Ankerkunde für Startups – Innovation durch öffentliche Beschaffung

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Mit einem jährlichen Volumen von über 131 Milliarden Euro stellt die öffentliche Beschaffung in Deutschland einen enormen Hebel dar, um Innovation und wirtschaftliches Wachstum zu stärken. Der allergrößte Teil der Aufträge fließt an etablierte Unternehmen, während Startups nur einen geringen Anteil erhalten. 

Das liegt vor allem an bürokratischen Hürden, komplexen Vergabeverfahren und starren Regelungen, die Innovationen behindern.

Unsere Forderungen für eine innovationsfreundlichere öffentliche Beschaffung:

  • Erhöhung der Schwellenwerte für Direktvergaben: Eine Startup-Schwelle von 100.000 Euro für die ersten 4 Jahre würde öffentlichen Auftraggebern ermöglichen, schneller auf Innovationen zu reagieren und Pilotprojekte ohne langwierige Ausschreibungen umzusetzen.
  • Harmonisierung der Vergabeverfahren: Einheitliche Vergabestrukturen, insbesondere im digitalen Bereich, würden den Zugang für Startups erleichtern und die Effizienz sowie Transparenz erhöhen.
  • Abbau von Zugangshürden: Anforderungen wie Tarifbindung oder Mindestumsätze sollten für Startups nicht verpflichtend sein, um den Marktzugang zu erleichtern.
  •  Etablierung eines Startup-Beschaffungsindex: Ein regelmäßig aktualisierter Index zur Erfassung von Startup-Teilnahmen an öffentlichen Aufträgen würde die Wirksamkeit politischer Maßnahmen sichtbar machen.
  • Erleichterung der „Eignungsleihe“: Startups sollten leichter die Möglichkeit erhalten, die Kompetenzen etablierter Unternehmen in Vergabeverfahren zu nutzen, unterstützt durch digitale Koordinationsinstrumente.
  • Förderung innovationsfreundlicher Verfahren: Verfahren wie vorkommerzielle Auftragsvergabe und Innovationspartnerschaften sollten verstärkt genutzt werden, um gemeinsam mit Startups neue Lösungen zu entwickeln, besonders in forschungsintensiven Bereichen wie Deep Tech.
  • Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten: Schulungen und Beratungszentren sind notwendig, um Wissensdefizite abzubauen und die Risikobereitschaft bei Startups und öffentlichen Auftraggebern zu erhöhen.
  • Verzahnung mit der EU-Beschaffungsstrategie: Eine engere Ausrichtung auf die europäische Beschaffungsstrategie würde Startups den Zugang zu internationalen Märkten erleichtern und Innovationen beschleunigen.

Diese Reformen sind entscheidend, um Startups besser in den öffentlichen Beschaffungsprozess zu integrieren, Innovationen zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im digitalen Sektor zu stärken.

Das vollständige Positionspapier können Sie hier herunterladen.