Stellungnahme des Wirtschaftsrates zur Nationalen Rechenzentrumsstrategie
„Deutschland steht vor der zentralen Aufgabe, seine Rechenzentrumsinfrastruktur zukunftsfähig, resilient und international wettbewerbsfähig aufzustellen. Der Wirtschaftsrat der CDU hat sich aktiv im Rahmen der Konsultation zur Entwicklung einer nationalen Rechenzentrumsstrategie eingebracht und begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. Er betrachtet leistungsstarke, sichere und energieeffiziente Rechenzentren als unverzichtbare Grundlage für Innovation, digitale Transformation und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“
Angesichts der rasant wachsenden Nutzung von KI-Anwendungen, steigender Anforderungen an Datensicherheit und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung müssen Rechenzentren als strategische Schlüsselressource der Digitalisierung anerkannt werden. Ein zukunftsfähiger Standort Deutschland im Jahr 2030 setzt auf einen ausgewogenen Mix aus Hyperscalern, Unternehmens-, Edge- und regionalen Co-Location-Rechenzentren, hochmoderne Netzwerke, KI-native Infrastruktur und eine robuste Energieversorgung. Cybersicherheit, Resilienz, technologische Exzellenz und die gezielte Förderung qualifizierter Fachkräfte sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Zu den größten Herausforderungen zählen bestehende Infrastrukturlücken, steigender Energiebedarf, Konnektivitätsdefizite, komplexe Genehmigungsverfahren, zunehmende Cybersicherheitsrisiken, Fachkräftemangel sowie regulatorische Fragmentierung. Gleichzeitig bieten Investitionen in KI-Infrastrukturen, modernisierte Energie- und Netzstrukturen, KI-gestützte Sicherheitslösungen, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und internationale Standardisierung erhebliche Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Der Wirtschaftsrat empfiehlt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen und Innovationen gezielt fördern: Dazu gehören unter anderem flexible Finanzierungsinstrumente, die Integration von Sicherheit, Resilienz und Energieeffizienz in Fördermaßnahmen, die Modernisierung der Strom- und Breitbandinfrastruktur, der Abbau regulatorischer Hindernisse, die Harmonisierung europäischer Standards, die Förderung von KI-gestützter Cyberabwehr, Energieeffizienzstandards, zirkuläres Design sowie Lebenszyklusmanagement von Hardware und Software.
Der Staat sollte eine aktive Rolle übernehmen – als strategischer Investor, Regulierungsgeber und Standardisierer. Er kann Innovationen gezielt fördern, Planungs- und Investitionssicherheit schaffen, Cybersicherheit und Resilienz stärken, internationale Datenflüsse ermöglichen, die Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben und Humankapital entwickeln.
Die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen wird nicht nur die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sichern, sondern auch Innovation fördern, Arbeitsplätze schaffen und eine vertrauenswürdige Grundlage für die Nutzung von KI und weiteren digitalen Technologien schaffen. Der Wirtschaftsrat betont: Eine strategisch geplante, resiliente und international vernetzte Rechenzentrumsinfrastruktur ist zentral für die digitale Souveränität Deutschlands und ein entscheidender Standortfaktor für Wirtschaft und Gesellschaft.