Klimapolitik der EU produziert gefährliche Abhängigkeiten
Wolfgang Steiger: Vor dieser Kopf-durch-die-Wand-Politik können wir nur ausdrücklich warnen
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. kritisiert die einseitige Festlegung der EU auf die Elektrifizierung des Automobilsektors und fordert stattdessen Technologieoffenheit um Klimaneutralität im Mobilitätssektor zu erreichen. „Die mit dem Thema befassten Ausschüsse des Europaparlaments haben höhere Zwischenziele für die CO2-Flottengrenzwerte abgelehnt und haben damit dem vorgezogenen Komplettverbot des Verbrenners eine Absage erteilt. Das ist eine positive Nachricht. Leider jedoch halten die Abgeordneten am Grundsatz der vollständigen Elektrifizierung des Personenkraftverkehrs fest. Vor dieser Kopf-durch-die-Wand-Politik können wir nur ausdrücklich warnen. Wir dürfen nicht erneut den Fehler machen, uns auf eine einzige Technologie festzulegen und damit andere, ebenfalls effektive Lösungen ausbremsen. Damit könnten sich Deutschland und Europa in noch tiefere kritische Abhängigkeiten als bislang begeben, sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates.
Allein bei der Batterieproduktion für die Elektrofahrzeuge werden Deutschland und Europa noch sehr lange Zeit auf Lieferungen vor allem aus China angewiesen sein - und bei den dafür erforderlichen Rohstoffen prinzipiell. „Das sich abzeichnende geopolitische Zusammenrücken Russlands und Chinas wirft hier kein gutes Schlaglicht“, warnte Wolfgang Steiger weiter. „Es wäre mehr als ratsam, verschiedene Technologieoptionen zu haben und den Verbrennungsmotor in Europa nicht zu verbieten, sondern ich über synthetische Kraftstoffe in die Klimaneutralität zu führen. Die Anrechnung erneuerbarer Kraftstoffe auf die Flottengrenzwerte wäre hier ein unkomplizierter Ansatz, der auch der Industrie Raum für Innovationen und Investitionssicherheit liefern würde. Die EU kann nicht einfach ihr Programm weiter abspulen, als sei in der Welt nichts passiert.“
„Gerade beim Klimaschutz kommt es auf die ganzheitliche Betrachtung einer Technologie an, also angefangen bei den verwendeten Rohstoffen über Herstellung und Nutzung bis hin zur Entsorgung. Und da gibt es bei der Ökobilanz der E-Mobilität bekanntermaßen noch einige offene Fragen - auch in puncto Nutzungsdauer. Nicht umsonst gewähren die Automobilhersteller nur acht Jahre Garantie auf den Akku ihrer Elektrofahrzeuge. Deshalb muss das Gebot der Stunde lauten: Keine einseitigen Vorfestlegungen, sondern Technologieoffenheit", forderte Wolfgang Steiger.