Krankenhausreform neu aufzusetzen und das Massensterben von Krankenhäusern zu beenden
Wolfgang Steiger: „Nordrhein-Westfalen, das sehr erfolgreich an einer Krankenhausreform arbeitet, kann Blaupause für den Bund sein“
Nach der Haushaltskrise droht die Krankenhausreform zur zweiten großen Krise der Ampel-Koalition zu werden. „Die ‚Blaupause aus Nordrhein-Westfalen‘ kann sinnvolle Impulse für eine Reform liefern. Eine solche leistungsgruppenbezogene Krankenhausplanung kann eine gute Versorgung sicherstellen“, betont Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „Dabei sind jedoch die Besonderheiten und Strukturen in den einzelnen Ländern zu berücksichtigen. Daher halten wir einen Dialog mit den Ländern und einen Schulterschluss mit allen betroffenen Gruppen im Gesundheitswesen für unabdingbar.“
Um ein weiteres ungeregeltes Krankenhaussterben abzuwenden, fordert der Wirtschaftsrat die Bundesregierung auf, zügig diese Maßnahmen zu ergreifen:
- Neubesetzung der Expertenkommission. Sie muss die Akteure im Gesundheitswesen stärker berücksichtigen, weil sie wissen, wo die Probleme liegen.
- Vorschaltgesetz zur Übergangsfinanzierung. Ansonsten müsse man vermuten, dass das Sterben der Krankenhäuser politisch gewünscht ist.
- Abkehr von den Krankenhaus-Leveln. Diese sind in der jetzigen Form für eine Krankenhausstrukturreform nicht geeignet.
- Verzicht auf die Einführung von Vorhaltepauschalen. Vorhaltepauschalen bringen keine neue Liquidität in das Gesundheitssystem, das Geld wird nur anders verteilt. Die Pauschalen setzen zudem falsche Anreize für die Krankenhäuser und werden zu einer Verknappung des Leistungsangebots führen. Vorhaltepauschalen sind nur für den Bereich der Notfallversorgung für sinnvoll.