Lebensmittelwerbeverbote Cem Özdemirs aktivistisch und nicht zielführend
Astrid Hamker: „Werbeverbot hilft nicht gegen Übergewicht“
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. kritisiert die Pläne von Bundesernährungsminister Cem Özdemir als nicht zielführend. „Ein facto-Verbot der Bewerbung für große Teile des Lebensmittelsortiments ist kein adäquates Mittel, der steigenden Anzahl übergewichtiger Jugendlicher entgegenzuwirken. Das Werbeverbot für große Teile der Lebensmittelhersteller ist ein weiterer Schritt in Richtung Verbotsrepublik“, sagt die Präsidentin des Wirtschaftsrates, Astrid Hamker. „Die Belehrungen, Einschränkungen, Gängelungen grüner Politik stehen einmal mehr diametral pragmatischer Problemlösung entgegen und schieben den Falschen den Schwarzen Peter zu. Hier werden wichtige Teil unserer Wirtschaft gestraft.“
Gerade die überwiegend mittelständischen Lebensmittelproduzenten sind von Werbeverboten betroffen. Diese Unternehmen, erzielen ihren Umsatz hierzulande und nicht auf den globalen Märkten. Astrid Hamker: „Es muss auch in Deutschland weiterhin möglich sein, ein legales Produkt bewerben zu dürfen.“ Werbung nimmt eine wichtige Rolle der Verbraucherinformation und ist dabei in der Europäischen Union so reguliert, dass sie der hohen Schutzbedürftigkeit von Kinder und Jugendlichen klar Rechnung trägt. Übergewicht hat zudem viele Faktoren: zu wenig Bewegung, eine unausgewogene Ernährung, individuelle Veranlagung.
„Der zentrale Schlüssel für eine gesunde Ernährung ist und bleibt Bildung, ob im familiären oder schulischen Umfeld“, sagt Astrid Hamker. „Das Verbannen von Lebensmittelprodukten von Werbetafeln, analogen wie digitalen Medien hat indes keinen Einfluss auf das Ernährungsverhalten.“ Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft selbst konnte auf eine Parlamentsanfrage nicht bestätigen, dass es eine Kausalität zwischen Lebensmittelwerbung und der Auswirkung auf das Ernährungsverhalten gibt. Der Wirtschaftsrat fordert eine Abkehr von Werbeverboten und stattdessen eine stärkere Konzentration auf die Ernährungsbildung auch in Schulen, etwa durch Kochkurse, Praktika im landwirtschaftlichen Bereich und Aufklärungskampagnen. Astrid Hamker: „Der Schul- und Vereinssport muss zudem wieder eine stärkere Bedeutung in der Gesellschaft finden, denn Sport bedeutet Bewegung.“
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist nach Ansicht des Wirtschaftsrates gut beraten, seine Ernährungsstrategie weniger auf Basis von Ideologien und Aktionismus, sondern auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten zu erarbeiten.