Wirtschaftsrat: Ampel muss sofort auf drohende Stromlücke reagieren
Wolfgang Steiger: Versorgungssicherheit von Industrie und Haushalten nicht leichtfertig aufs Spiel setzen
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. warnt angesichts der von EWI Köln veröffentlichten Zahlen zum steigenden, sektorenübergreifenden Strombedarf vor einer drohenden Versorgungslücke. „Die Ampel muss sofort auf die drohende Stromlücke reagieren, um die Versorgungssicherheit von Industrie und Haushalten nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen“, warnt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „Alles andere wäre fatal für den Industriestandort.“
Die ambitionierten Ausbauziele der Ampelkoalition im Bereich der Erneuerbaren Energien entpuppen sich schon vor der Startlinie zum Teil als Luftschlösser: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen stammen. Gleichzeitig sollte der Ausstieg aus der Kohleverstromung aus Sicht der Ampelpartner idealerweise bis 2030 geschehen. „Der vor uns liegende Kraftakt ist enorm“, erklärt Wolfgang Steiger. „Aktuell liegt der Bruttostrombedarf in Deutschland bei 545 Terawattstunden, für das Jahr 2030 wird von einem Bedarf von 680 bis 750 TWh ausgegangen. Die dafür notwendige Abdeckung wird nur durch einen massiven Ausbau der Netzinfrastruktur möglich sein.“
Parallel sorgt der deutschlandweite Ausstieg aus der Kernkraft für einen Verlust sicherer Energiegewinnung. „Oberste Priorität muss es deshalb sein, jetzt eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung für unseren Industriestandort sicherzustellen“, fordert Wolfgang Steiger. „Wir brauchen eine stabile Versorgung, um die Spitzenlast zu decken und Netzstabilität zu jedem Zeitpunkt zu erhalten.“
Der Wirtschaftsrat sieht besonders den Status Deutschlands als Technologiestandort in Gefahr. „Sonderwege mit überambitionierten Ausstiegszielen führen klar zu Wettbewerbsnachteilen und sind kontraproduktiv“, fasst Wolfgang Steiger zusammen. „Damit verspielen wir gerade die Möglichkeit, die Transformation als Chance für unsere Unternehmen und deren Technologien zu nutzen.“