Wirtschaftsrat fordert marktgetriebene Beschleunigung der Energiewende
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert mit Blick auf den Sachstandsbericht des Klimarates eine marktgetriebene Beschleunigung der Energiewende und einen pragmatischen Umgang mit Brückentechnologien ein. „Der Klimawandel kommt rascher als erwartet, deshalb können wir uns keine ideologische Versteifung auf einzelne Technologieformen mehr erlauben“, mahnt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „Der ‚ganz-oder-gar nicht‘-Ansatz der Grünen, machbare CO2-Einsparungen zugunsten unrealistischer ideologischer Träume zu opfern, ist nicht mehr zeitgemäß. E-Mobilität und grüner Wasserstoff reichen einfach nicht aus. Wir müssen die Kraft der Klimaschutz-Innovationen mittels der Kraft des freien Marktes voll und ohne Einschränkungen entfesseln.“
Der Wirtschaftsrat pocht deshalb auf einen technologieoffenen und marktwirtschaftlichen Ansatz für die Energiewende. Um bis 2030 relevante Mengen an CO2 einzusparen, ist ein pragmatischer Umgang mit Brückentechnologien notwendig. Wasserstoff kann künftig fossile Brennstoffe insbesondere in der energieintensiven Industrie ersetzen. Grüner Wasserstoff braucht aber enorme Mengen an grünem Strom, die es derzeit noch nicht gibt. Deshalb muss aus Sicht des Wirtschaftsrates auch der ebenfalls klimaneutrale blaue und türkise Wasserstoff zum Einsatz kommen. Dasselbe gilt für schneller umsetzbare Alternativen zu einer kompletten Elektrifizierung der Automobilbranche. „Wir haben derzeit trotz aller Kampagnen und Subventionen knapp 46 Millionen Verbrenner auf der Straße, gegenüber einer Million E-Autos“, erklärt Wolfgang Steiger, „Es lässt sich leicht ausrechnen, dass neue klimaneutrale E-Fuels schneller zu CO2-Einsparungen führen als eine komplette Elektrifizierung des deutschen Automobilbestandes. Wenn E-Autos marktfähiger sind, werden sie sich durchsetzen. Aber zunächst müssen wir uns am effizientesten Modell zur CO2-Einsparung orientieren.“
Anfang August hat der Wirtschaftsrat die Kampagne „Klimaschutz durch Technologie und Innovation“ gestartet. „Während Aktivisten Klimaschutz gegen die Wirtschaft propagieren, ist die Industrie oft schon viel weiter und trägt durch innovative Ideen zu effizienter CO2-Einsparung bei“, erläutert Wolfgang Steiger. „In unserer Mitgliedschaft gibt es zum Beispiel kleine, weitgehend unbekannte Betriebe, die neue Brennstoffzellentechnologien entwickelt haben, aber auch etablierte Energieunternehmen, die massiv in Batterietechnologien investieren. Sie rücken wir ins Rampenlicht, um zu zeigen: Die Wirtschaft ist Vorreiter auf dem Weg zur ‚grünen Null‘.“