Wirtschaftsrat fordert mehr Freiheit für den Wasserstoff
Wolfgang Steiger: Zu enge Regulierung gefährdet den Wasserstoffhochlauf und damit die Energiewende
Berlin, 21.10.2024. Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert von der Bundesregierung und der EU-Kommission eine Abkehr von der zu engen Regulierung für die Wasserstoffwirtschaft. „Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft erfordert von den Unternehmen enorme Investitionen. Diese Investitionen werden sich nur rechnen, wenn alle Arten von klimaneutralem Wasserstoff, insbesondere auch blauer Wasserstoff zugelassen werden. Die zu enge Regulierung hat bereits zu einem Investitionsstopp für die wichtige Norwegen-Pipeline geführt, die wir als Industrienation für unsere Versorgung bräuchten“, betont Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrats.
Der Wasserstoffhochlauf leide ohnehin unter dem „Henne-Ei-Problem“, so dass über viele wichtige Projekte noch nicht endgültig entscheiden sei. „Die möglichen Produzenten von Wasserstoff und die möglichen industriellen Verbraucher belauern sich derzeit gegenseitig, um Aufschluss über die jeweiligen Investitionsentscheidungen zu bekommen. Die zu enge Regulierung von Bundesregierung und EU-Kommission schnürt aber den Investoren die letzte Luft ab, so dass die Gefahr eines Scheiterns auf breiter Front besteht. Am Ende ist dann mit großem Aufwand ein Wasserstoff-Kernnetz gebaut worden, für das es keinen Wasserstoff und keine Kunden gibt“, ergänzt Wolfgang Steiger.
Sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission müssten die Regulierung abbauen und alle Wasserstoff-Farben zulassen. Ohne Wasserstoff drohe die gesamte Energiewende zu scheitern, da sowohl die Stromwirtschaft als auch viele Industrieunternehmen für eine vollständige Dekarbonisierung auf hohe Mengen Wasserstoffs angewiesen seien.