Wirtschaftsrat fordert neues IT-Sicherheitsgesetz und mehr Elan in der Cyber-Sicherheit
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert anlässlich des Vorfalls der Veröffentlichung privater Daten von Politikern, die bisherigen Anstrengungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich der IT-Sicherheit deutlich zu stärken. Unternehmen, Bürger und Regierung müssen auf allen Ebenen widerstandsfähiger gegen Gefahren aus dem Cyberraum werden. „Die Tatsache, dass der aktuelle Vorfall um die illegale Veröffentlichung privater Daten von Politikern und Prominenten nicht das Resultat eines ausgefeilten Hackerangriffs mit nachrichtendienstlichen Hintergrund hatte, lässt aufatmen. Andererseits zeigt die Tatsache, dass es für die Sammlung der Daten eben keinerlei besondere Kenntnisse bedurfte. Cybersicherheit betrifft im hohen Maße die deutsche Wirtschaft und den Schutz von Betriebsgeheimnissen“, erklärt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates.
Der Wirtschaftsrat setzt sich deshalb für Stärkung der Cybersicherheit in Deutschland ein. Dazu braucht es schnell ein fortentwickeltes IT-Sicherheitsgesetz, das die Bundesregierung seit Monaten schuldig bleibt. Kritische Infrastrukturen sind in besonderer Weise schützenswert. Hierzu fordert der Wirtschaftsrat eine Ausweitung der Betroffenheitskriterien und Absenkung der Schwellenwerte.
„Es gab in der Bundesrepublik zwei große Initiativen, die einen erfolgreichen Weg aufzeigen können. In den 60er-Jahren war dies das Thema Verkehrssicherheit, in den 80er Jahren das Thema AIDS-Aufklärung. Beide Ziele wurden mit großem Elan angegangen und waren große Erfolge. Bis heute ist etwa die Sendung ‚Der 7.Sinn‘ ein Begriff. Ein fahrlässiger Umgang mit dem Internet kann Privatpersonen und Unternehmen die Existenz gefährden. Es ist also geboten, sich dieser Erfolgsrezepte zu erinnern, sie zu modernisieren und auf die Gefahren von heute anzuwenden“, erklärt Prof. Timo Kob, Vorsitzender der Bundesarbeitsgruppe Cyber-Sicherheit im Wirtschaftsrat der CDU.
IT-Sicherheit beginnt nicht zuletzt in der Schulausbildung. Schülerinnen und Schüler müssen frühzeitig in Kontakt mit den Chancen, aber auch den Risiken der Digitalisierung zu erkennen.
„Die von der SPD geforderte Plakatkampagne des Bundesinnenministeriums zur IT-Sicherheit greift viel zu kurz, in dem sie Probleme des 21. Jahrhunderts mit Werkzeugen des 19.Jahrhunderts beheben will. Wir brauchen einen Werkzeugkasten, der professionell und prominent platziert alle Kanäle vom Plakat über das Fernsehen bis zu den sozialen Netzen bespielt, um wirklich die Breite der Bevölkerung zu erreichen. Dies kostet Geld. Nichts zu tun kostet deutlich mehr“, so Wolfgang Steiger.