Wirtschaftsrat gegen erneute Schulschließungen im Herbst
Wolfgang Steiger: Home-Office und Home-Schooling sind eine enorme Belastung für Arbeitnehmer und damit auch die Betriebe, es braucht andere Konzepte <br />
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. spricht sich entschieden gegen weitere Schulschließungen im Herbst aus und fordert von Bund und Ländern Konzepte zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs für den Fall neuer Corona-Wellen. „Home-Office und gleichzeitiges Home-Schooling sind eine enorme Belastung für viele Arbeitnehmer. Darunter leidet letztlich auch die Produktivität in vielen Betrieben“, erklärt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „Hinzu kommt, dass viele Kinder ohne reguläre Beschulung schlicht den Anschluss verlieren und dadurch in späteren Jahren Nachteile auf dem Arbeitsmarkt haben. Schulschließungen darf es deshalb nie wieder geben. Die Corona-Pandemie hat zudem die eklatanten Rückstände unseres Bildungssystems in puncto Digitalisierung schonungslos offengelegt. Notwendig sind also nicht nur Luftfilter oder Impfungen gegen Corona, sondern auch eine technische Generalüberholung der Schulen, damit unsere Kinder fit für das 21. Jahrhundert werden.“
Aus Sicht des Wirtschaftsrates braucht es deshalb ganzheitliche Konzepte für die kalte Jahreszeit, die einen regulären Schulbetrieb sicherstellen und zugleich den Wandel hin zum digitalen Unterricht ermöglichen. „Die technische Ausstattung der Schulen allein macht zwar noch keinen erfolgreichen digitalen Unterricht, sie ist aber die Voraussetzung“, sagt Wolfgang Steiger. „Umso wichtiger ist es, dass die Mittel aus dem Digitalpakt Schule ohne bürokratische Hürden viel schneller abgerufen werden können. Entscheidend ist aber auch, dass die Schulen und die Lehrkräfte mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden. Es braucht dringend zertifizierte Beratungsangebote. Diese könnten auch mit Mittel aus dem Digitalpakt finanziert werden.“