Wirtschaftsrat kritisiert EU-Verpackungsverordnung
Wolfgang Steiger: „Umweltschutz gelingt nur, wenn er auch umgesetzt werden kann.“
Die EU-Verpackungsverordnung (PPWR) droht laut dem Wirtschaftsrat der CDU e.V. in verschiedenen Teilbereichen in Sackgassen zu führen. „Während viele der angedachten Recyclingquoten in Deutschland bereits ohne ordnungsrechtliche Vorgabe erreicht werden, sind andere Ziele praxisfern und öffnen die Tür für ungewollte Fehlentwicklungen“, befürchtet der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger.
Der vorgesehene Einsatz von Rezyklaten bei Lebensmittelverpackungen wird die Unternehmen vor kaum lösbare Probleme stellen. Wolfgang Steiger: „Jeder, der sich nur ansatzweise mit Lebensmittrecht beschäftigt hat, weiß, dass es kaum ausreichend zugelassene Rezyklate zur Erfüllung der strikten Verpackungsvorgaben in diesem sensiblen Bereich gibt. Dass derartige Stimmen kein Gehör finden, ist vollkommen unverständlich. In der Konsequenz reguliert man fröhlich an der Praxis vorbei.“
Auch Maximalvorgaben für Größe, Gewicht und Leerraum von Verpackungen haben wenig Praxisbezug, mehr noch, sie vernichten sogar Markenwerte. „Das ikonische Verpackungsdesign etablierter Produkte etwa gehört damit der Vergangenheit an. Brüssel begibt sich auf den Weg zur europäischen Einheitsverpackung“, befürchtet Wolfgang Steiger.
Nicht zuletzt reduziert das Verbot von Umverpackungen für Flaschen etwa das Verpackungsaufkommen nicht, es wird es sogar erhöhen. Wolfgang Steiger: „Denn alle Alternativen, zum Beispiel Kästen, führen im Vergleich zu Schrumpffolien eher zu einen größeren Materialeinsatz. Schrumpffolien sind bereits heute sowohl in ihrer Recyclingfähigkeit als auch beim Einsatz von Rezyklaten ökologisch vorbildlich.“
„Sollte die Verordnung in ihrer gegenwärtigen Form verabschiedet werden, wird dies unerfreuliche Folgen für den Verbraucher haben, denn die steigenden Preise für Umverpackungen werden an den Supermarktkassen deutlich zu spüren sein“, prognostiziert Wolfgang Steiger.