Wirtschaftsrat kritisiert fehlende Entscheidungen bei der Filmförderung
Wolfgang Steiger: „Bundesregierung vergisst die Filmbranche als wichtigen Wirtschaftssektor“
Nach einer erneuten Gesprächsrunde der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, mit der Filmbranche zur Reform der Filmförderung, fordert der Wirtschaftsrat der CDU e.V. klare Entscheidungen statt Dialogformate. „Es ist fünf vor zwölf für die Filmbranche. Seit über einem halben Jahr wartet die Medienwirtschaft auf Entscheidungen der Bundesregierung, wie es mit der Filmförderung in Deutschland weiter geht“, sagt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschafsrates. „Die Unternehmen brauchen keine Ankündigungen oder Gesprächsrunden, sondern Taten.“
Dabei besteht dringender Handlungsbedarf seitens der Politik, der Filmbranche eine klare Perspektive über das Jahr 2024 hinaus zu geben. „Die Filmbranche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sie braucht Gestaltungsräume, aber auch Anreize, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, betont Wolfgang Steiger. Stattdessen ignoriert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien das harte ökonomische Umfeld für die Medienwirtschaft. „Die Inflation frisst sich auch in diese Branche“, erklärt Wolfgang Steiger und verweist auf rückläufige Ausgaben der Verbraucher für Streaming-Dienste. „In einem solchen Umfeld irrlichtert diese Bundesregierung mit Vorschlägen zu einem Werbeverbot und einer Investitionsverpflichtung für die Medienwirtschaft. Das ist Sozialismus pur“, kritisiert Wolfgang Steiger. „Die dramatische Situation beim Filmstudio Babelsberg oder der breite Rückzug von Unternehmen in der Branche sollten der Bundesregierung Alarmzeichen sein.“
Es ist bereits zu viel Zeit verloren gegangen. Wolfgang Steiger: „Diese Bundesregierung findet keinen Zugang zur Filmbranche, sie ignoriert ihre Bedeutung als Wirtschaftsfaktor in Deutschland. In Zeiten einer Rezession braucht es jeden Beitrag aller Branchen.“ Es braucht jetzt Klarheit, wie Anreize geschaffen werden können, damit Investitionen in Deutschland und nicht im Ausland stattfinden. „Sonst droht eine weitere schleichende Deinvestition am Wirtschaftsstandort Deutschland, die wir nicht wieder zurückholen können“, befürchtet Wolfgang Steiger.