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Pressemitteilung 28.01.2021
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Wirtschaftsrat kritisiert Staatshilfen für Karstadt-Konzern und fordert Wertabsicherung

Wolfgang Steiger: Während der Karstadt-Eigentümer Immobilien ausgliedert, stecken Mittelständler oft ihr gesamtes Vermögen in den Betrieb <br />

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. kritisiert die Staatshilfen für den Karstadt-Konzern und fordert eine stärkere Fokussierung der staatlichen Hilfen auf mittelständische Unternehmen. „Karstadt war bereits vor der Corona-Pandemie für jeden sichtbar in strukturellen Schwierigkeiten“, erklärt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „Jetzt sichert der Staat mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen, während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell genauso vom Lockdown betroffen sind, bei den Hilfen aber noch immer viel zu oft durchs Raster fallen. Da der Staat sein Investment in den Kaufhauskonzern bereits beschlossen hat, muss der Eigentümer nun wenigstens eine Wertabsicherung ausstellen. Es kann doch nicht sein, dass der Karstadt-Eigentümer die hochpreisigen Kaufhausimmobilien in oftmals bester Innenstadtlage ausgegliedert hat, um sein persönliches Vermögen zu schützen, während alle Steuerzahler für sein Geschäft haften sollen“, so Wolfgang Steiger weiter.

Gerade mittelständische Unternehmerfamilien stecken in der Regel ihr gesamtes Vermögen in den Betrieb, um die nie dagewesenen Herausforderungen der Corona-Krise zu bewältigen. „Wir hören aus unserer Mitgliedschaft, dass viele in diesen Monaten die Rücklagen der letzten zehn Jahre in das eigene Lebenswerk, das oft über Generationen aufgebaut wurde, investieren“, warnt Wolfgang Steiger. „Zugleich haben viele dieser Unternehmerfamilien ihre Strategien auf die Zukunft ausgerichtet, indem sie alle Vertriebskanäle bespielen und stetig in die Geschäfte investiert haben, um Einkaufserlebnisse zu schaffen. Bei besagtem Kaufhausriesen haben wir das nicht beobachten können. Zur Gesamtbetrachtung gehört ehrlicherweise auch, dass große Warenhäuser ein Frequenzmagnet für die Innenstädte sind. Je kleiner die Stadt, desto größer die Bedeutung. Hier müssen wir uns aber grundsätzlich über ein Zukunftskonzept Gedanken machen, das fehlt leider vollständig.“