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Pressemitteilung 18.03.2019
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Wirtschaftsrat: Transparenter Renten-Check muss zeitnah eingeführt werden

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. erneuert seine Forderung nach der raschen Einführung eines säulenübergreifenden Renteninformationssystems. Wie die BILD in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, arbeitet das Bundesfinanzministerium derzeit an den konzeptionellen Grundlagen. „Das ist überfällig und im Koalitionsvertrag vereinbart. Mehr Transparenz in der Altersvorsorge ist der Schlüssel zu auskömmlichen Einkommen im Ruhestand für die Älteren ohne Überlastung der Jungen“, erklärt Generalsekretär Wolfgang Steiger. „Die Bundesregierung muss deshalb bei der Einführung eines säulenübergreifenden Renteninformationssystems auf die Tube drücken. Älteren würde dadurch die fälschlicherweise geschürte Furcht vor massenweiser Altersarmut genommen – und für jüngere Beitragszahler trüge künftig jedes Rentengeschenk ein individuelles Preisschild.“ Damit ein solches System unabhängig von politischer Einflussnahme ist, sollte die Renten-Information nach Ansicht des Wirtschaftsrates von einem neutralen Anbieter bereitgestellt werden. Für einen einfachen Zugang muss der Abruf nutzerfreundlich, beispielsweise per App, möglich sein.

 

Wir müssen das Problembewusstsein der Bürger durch mehr Transparenz in der Alterssicherung stärken. Denn findet keine tiefgreifende Reform statt, wird das Rentensystem in Kürze an seine Grenzen stoßen: Selbst ohne weitere Wahlgeschenke würde der Rentenbeitrag laut Rentenversicherungsbericht und Sachverständigenrat von heute 18,7 Prozent auf 21,5 Prozent in 2029 und mehr als 25 Prozent in 2050 ansteigen. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt die Spendierpolitik der letzten Großen Koalition: Allein das 2014 verabschiedete Paket mit Mütterrente und Rente mit 63 kostet 10 Milliarden Euro – pro Jahr. Zudem werden sich die jährlichen Rentenausgaben nach Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bis 2045 fast verdreifachen: Von derzeit rund 283 Milliarden Euro auf dann 784 Milliarden Euro.

 

Für weitere Rentengeschenke fehlt damit jeder Spielraum. „Wir müssen uns ehrlich machen. Bei immer weniger Beitragszahlern und steigender Rentenbezugsdauer führt kein Weg daran vorbei, dass die Menschen in Zukunft auch über das 67. Lebensjahr hinaus arbeiten", betont Wolfgang Steiger. „Anstatt die Überschüsse der Rentenkasse im Vorfeld der Europawahl und der Landtagswahlen auszugeben, sollte die Bundesregierung besser nachhaltige und überfällige Reformen anpacken. Dazu gehört neben mehr Transparenz auch eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung.“