Cookie-Einstellungen

Pressemitteilung 14.02.2023
Drucken

Wirtschaftsrat warnt Politik vor massiver Knappheit von Krankenhausbetten in Fachkliniken

Wolfgang Steiger: Nur im Schulterschluss zwischen Krankenhausträgern, Politik und Krankenkassen lassen sich kluge und nachhaltige Lösungen erarbeiten

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. warnt die politischen Entscheidungsträger aus Bund und Ländern vor einer massiven Knappheit von Krankenhausbetten in Fachkliniken. Die vom Bundesgesundheitsminister geplante Reform auf Basis der Dritten Stellungnahme und Empfehlung der zuständigen Regierungskommission führt nach einer Auswirkungsanalyse vom Forschungsinstitut Institute for Health Care Business in Kooperation mit dem datenanalysierenden Unternehmen Vebeto zu einer drastischen Versorgungsknappheit durch entsprechende Krankenhäuser.

„Die seriösen Berechnungen der Auswirkungsanalyse zeigen, dass insbesondere Fachkliniken unter einer Umsetzung der geplanten Reform nicht nur leiden, sondern sogar ganz verschwinden würden“, resümiert Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, die Veröffentlichung der von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Auftrag gegebene und mitunter von Prof. Boris Augurzky, Mitglied der Regierungskommission, angestellten Analyse. „Das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein, denn gleichzeitig gibt es ein Überangebot an sogenannten Level 1i-Krankenhäusern, die die Grundversorgung übernehmen. Viele Kliniken verlören ihren bisherigen Versorgungsauftrag oder müssten weitestgehend umgestaltet werden.

„Ein Schulterschluss zwischen den Krankenhausträgern, der Politik und den Krankenkassen ist dringend geboten. Nur gemeinsam können kluge und nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Krankenhausfinanzierung und Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft erarbeitet werden“, fordert Wolfgang Steiger. Die Politik im Allgemeinen und Bundesminister Lauterbach im Speziellen müssten sich von der Vorstellung verabschieden, nur wissenschaftliche Theorien als Basis zur Umsetzung tiefgreifender Reformen heranzuziehen zu können. „Der Rückgriff auf praktische Erfahrung im Zusammenspiel mit politischen Erfordernissen und wissenschaftlicher Expertise eröffnen erst die Chance eines für alle tragfähigen Konsens und vor allem für eine vernünftige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.“

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. könne nur immer wieder betonen, wie essentiell das Know-how von Klinik-, Ärzte- und Krankenkassen-Verbänden sei. Denn Wettbewerb und Pluralität hielten unser Gesundheitssystem weiter am Laufen. Ein neues Konzept und eine Neuordnung der Finanzierung und Strukturierung der Krankenhäuser müssten alle Leistungserbringer einbeziehen und mit einer längst überfälligen Stärkung des ambulanten Sektors einhergehen.