Cookie-Einstellungen

WR-Info 01.12.2022
Drucken

Präsidentin Astrid Hamker bezieht bei WELT TV Stellung zum Fachkräftemangel

„Der Arbeitskräftemangel ist zu einer großen Wachstumsbremse geworden“

Die Präsidentin des Wirtschaftsrates, Astrid Hamker, hat im Interview bei WELT TV Stellung zum Fachkräftemangel und zur geplanten Einbürgerungsreform der Ampel-Koalition bezogen. Dabei betonte sie, dass Deutschland nicht nur unter einem Fachkräfte-, sondern insbesondere unter einem allgemeinen Arbeitskräftemangel leide. „Gerade ungelernte Arbeitskräfte werden in der Dienstleistungsbranche, in der Gastronomie und im Einzelhandel händeringend gesucht“, stellte Astrid Hamker fest. Der Arbeitskräftemangel sei zu einer großen Wachstumsbremse geworden und sorge jährlich für eine Minderung des Bruttoinlandsprodukts um 90 Milliarden Euro.

Die Erleichterung der Einwanderungsregeln sei für die Lösung dieses Problems allerdings kein Allheilmittel. „Wir haben 2,5 Millionen offenen Stellen in Deutschland und 2 Millionen Menschen, die Hartz IV beziehen. Diese Menschen müssen wir in die Arbeit hineinführen“, forderte die Präsidentin des Wirtschaftsrates. Vorstellbar sei etwa, Langzeitarbeitslose zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten und so wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Auch die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen müsse gestärkt werden. „Der Wirtschaftsrat fordert schon seit Langem eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung. Es muss uns aber auch große Sorgen machen, dass jedes Jahr viele Menschen den deutschen Arbeitsmarkt verlassen und ins Ausland gehen.“ Die Politik müsse dafür sorgen, Deutschland nicht nur für Einheimische, sondern auch international wieder zu einem attraktiven Standort zu machen. Eine wichtige Rolle komme dabei der Senkung der Steuer- und Abgabequote zu.

Hier gelangen Sie zur Aufzeichnung des Interviews.