Superabschreibung ist richtiges Gegenmittel in der Liquiditätskrise

Der Wirtschaftsrat unterstützt ausdrücklich die Pläne von Bundesfinanzminister Lindner, sogenannte Superabschreibungsmöglichkeiten, zur Förderung der andauernden Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitstransformation einzuführen. „Allerdings steckt im Steuerrecht der Teufel im Detail. Keinesfalls dürfen sich die Superabschreibungsmöglichkeiten lediglich vom Wording her von der degressiven Abschreibung unterscheiden“, sagte Wolfgang Steiger der Südwest Presse. „Die Transformationspläne der Bundesregierung werden ohne steuerliche Investitionsanreize nicht umsetzbar sein. Daher ist es für die Unternehmen wichtig, dass schnellstmöglich Klarheit über die steuerrechtlichen Transformationsmaßnahmen geschaffen wird, um Planungssicherheit herzustellen. Wir brauchen echte Investitionsanreize, die großzügige Abschreibungssätze ermöglichen, denn es geht im Kern um den Erhalt von Arbeitsplätzen.“

Aktuell lassen sich immer deutlichere Anzeichen einer aufkommenden Liquiditätskrise beobachten, daher ist es vordringlich, den Unternehmen Liquidität für ihre Investitionen zur Verfügung zu stellen. Diese Liquiditätshilfen können im Steuerrecht so ausgestaltet werden, dass der Staat auf die Totalperiode gerechnet kein Steuersubstrat verliert und damit die Superabschreibungsmöglichkeiten kostengünstig flankieren. Wolfgang Steiger: „Dafür ist eine weitere zeitliche Ausweitung sowie betragsmäßige Anhebung der Verlustverrechnungsmöglichkeiten notwendig.“

Rohstoffintensive Unternehmen benötigen ebenfalls flankierende Liquiditätsmaßnahmen, um die volle Wirkung der Superabschreibungsmöglichkeiten entfalten zu können. „Daher ist es wichtig, gleichzeitig eine Rohstoffbevorratungsrücklage einzuführen, die zu einem sofortigen Betriebsausgabenabzug berechtigt und somit zusätzliche Liquidität für Investitionen bereitstellt“, forderte Wolfgang Steiger abschließend.