VIDEO - Diskussion über Sondergutachten des Sachverständigenrates Wirtschaft mit Professor Lars Feld
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. hat in seiner Webinar-Serie eine Diskussion mit Professor Dr. Dr. h.c. Lars Feld, Vorsitzender des Sachverständigenrates Wirtschaft und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrates, veranstaltet. Professor Lars Feld diskutierte mit den 65 Teilnehmern das Sondergutachten des Sachverständigenrates „Die gesamtwirtschaftliche Lage angesichts der Corona-Pandemie“. Das Papier war vor einer Woche veröffentlicht worden und behandelt verschiedene Szenarien zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft infolge der Corona-Krise. Die Szenarien gehen von unterschiedlich langen Shut downs und daran anschließenden Phasen der wirtschaftlichen Wiederöffnung aus. Schon ein Unterschied von wenigen Wochen kann ein Negativwachstum des BIPs um mehrere Prozentpunkte bedeuten, so Professor Lars Feld. Er geht aber davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft 2021 davon erholen kann. Das Besondere dieser Krise sei der gleichzeitige Schock auf Angebots- und Nachfrageseite, erklärt Professor Lars Feld. Hinzu kommt, dass die Krise weltweit zu spüren ist. Daher sei in jedem Fall ein negatives Wachstum der Weltwirtschaft für das erste Halbjahr 2020 zu erwarten. Dennoch sei die Globalisierung nicht Schuld an der Krise, viel mehr könne die Vernetzung helfen sie zu lösen, betont Professor Lars Feld.
Aus den Reihen der Teilnehmer gibt es Fragen zu den fiskalischen Maßnahmen der Bundesregierung in Reaktion auf die Krise. Professor Lars Feld hält die bisherigen Maßnahmen für richtig und betont, dass diese kontinuierlich nachgebessert werden. Auch auf EU-Ebene hält er die bestehenden finanzpolitischen Institutionen für ausreichend. Eine gesamtschuldnerische Haftung, wie sie etwa die diskutierten Coronabonds voraussetzen, lehnt er ab. Das Risiko wäre in solch einem Fall für die nordeuropäischen Staaten wie Deutschland zu hoch. Der Krisenverlauf bereitet verschiedenen Mitgliedern Sorgen, manche befürchten eine zusätzliche Finanzkrise einige Zeit nach der Coronakrise. Andere Mitgliedsunternehmen sehen sich durch das Szenario einer sehr langsamen Wiederöffnung der Wirtschaft bedroht. In der Zukunft werde man in Deutschland aber nicht um zusätzliche konjunkturpolitische Maßnahmen herumkommen, so Professor Lars Feld. Dabei sollte auf der Einnahmenseite angesetzt werden, etwa mit degressiven Abschreibungen oder der Abschaffung des Solis. Auch im Steuerecht sieht Professor Lars Feld Möglichkeiten durch temporäre Verlustvorträge Unternehmen zu unterstützen. Staatliche Beteiligungen, z.B. an Fluggesellschaften, dürfen immer nur temporär sein und es müssen Ausstiegsmaßnahmen skizziert werden, fordert Professor Lars Feld.
Das vollständige Sondergutachten finden Sie hier.
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