Wirtschaftsrat fordert Zulassung von HVO100 aus Rest- und Abfallstoffen
Der Wirtschaftsrat hat gemeinsam mit Vertretern der Logistikbranche und namhaften Unternehmen in einer medial und politisch vielbeachteten Positionierung die Zulassung von aus Rest- und Abfallstoffen gewonnenen Dieselkraftstoffen gefordert. Sogenannte HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oils) sind in privatwirtschaftlich betriebenen Fahrzeugflotten bisher nicht zugelassen, könnten aber die Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr schlagartig um bis zu 90 Prozent reduzieren. „Die Verkehrswende kann nur mit einem ganzheitlichen Ansatz gelingen. Dieser sollte nicht nur verbieten, sondern auch ermöglichen“, erklärte Generalsekretär Wolfgang Steiger. „HVO100 ist bereits heute im industriellen Maßstab verfügbar und in der Praxis erprobt. Durch die bereits erfolgte Zulassung für Fahrzeuge des öffentlichen Sektors wird sein Nutzen anerkannt. Wir fordern deshalb die zeitnahe Aufnahme paraffinischer Dieselkraftstoffe (HVO100 gemäß DIN EN 15940) in §4 der 10. BImschV. Dadurch können bereits heute die CO2-Emissionen zahlreicher Dieselfahrzeugflotten dauerhaft, nachhaltig und kosteneffizient gesenkt werden.“
Der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur verlaufe zu schleppend, sodass das Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2019 nahezu zu halbieren, verfehlt werde. „Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz, der technologieoffen andere Antriebsformen berücksichtigt, können die CO2-Ziele im Verkehrssektor langfristig erreicht werden“, mahnte Wolfgang Steiger. Der Vorstoß zur Zulassung von HVO100 stieß bereits nach kurzer Zeit auf ein breites mediales und politisches Echo. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic MdB, begrüßte die Positionierung des Wirtschaftsrates und schloss sich der Forderung an. Wie der Tagesspiegel in seinem Fachnewsletter „Tagesspiegel Background“ berichtet, hat das Bundesumweltministerium in Aussicht gestellt, die Zulassung von HVO100 um Laufe des Jahres zu prüfen.
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