Wirtschaftsrat kritisiert Habecks Festhalten an Ausstiegsplänen
Der Wirtschaftsrat hat sich deutlich gegen das Festhalten von Bundeswirtschaftsminister Habeck am Atomausstieg ausgesprochen. Trotz der eindeutigen Ergebnisse des Stresstests, will er nur zwei Kernkraftwerke bis April 2023 in die Notreserve aufnehmen. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte hierzu dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Der Bundeswirtschaftsminister muss sich endgültig von überholter Anti-Atomkraft-Ideologie seiner Parteikollegen verabschieden und klar machen, dass er die Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen sichert. Deshalb müssen die Kernkraftwerke umgehend in den Streckbetrieb und über Silvester hinaus am Netz bleiben.“
Neben der Versorgungssicherheit sei auch das Entlastungspaket von dieser Regelung betroffen, denn hohe Strompreise seien belastend, aber nur ein Symptom, das auf bestehende Knappheiten bei der Stromerzeugung hindeute, betonte Wolfgang Steiger. „Anstatt am Symptom herumzukurieren, muss Habeck dringend dafür sorgen, dass alle lauffähigen Kraftwerke ans Netz kommen, deren Grenzkosten geringer sind als die der teuren Gaskraftwerke – also Kohle- und Kernkraftwerke.“ Aus Sicht des Wirtschaftsrates sind auch die aktuellen Preissignale wichtig, damit die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden. „Das Investorenkapital ist sehr mobil: wenn Deutschland keine Marktpreise bezahlen will, werden die benötigten Windkraftanlagen eben in England, Frankreich oder Polen gebaut, sodass wir den Strom dort dann teuer einkaufen müssen“, warnte Wolfgang Steiger.
Lesen Sie die komplette Berichterstattung hier, auf Seite 7 der Kieler Nachrichten oder in den verschiedenen Blättern des RedaktionsNetzwerk Deutschland.