Wirtschaftsrat kritisiert Staatskredit für Galeria
Der Wirtschaftsrat sieht Staatshilfen für den schon vor der Corona-Pandemie deutlich in Schieflage geratenen Karststadt-Konzern unverändert kritisch. „Es kann nicht sein, dass der Staat mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen unterstützt“, sagte Wolfgang Steiger dem Handelsblatt. „Den Großen wird der Liquiditätsbooster gesetzt, der Mittelstand geht leer aus – das darf nicht die Antwort des Bundeswirtschaftsministers sein."
Während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell mit wirtschaftlichen Pandemiefolgen, aus dem Ruder laufenden Energiekosten und einer bereits spürbaren Kaufzurückhaltung durchschlagen müssen, dürfe der Staat nicht überkommene Geschäftsmodelle subventionieren. Aus unserer Mitgliedschaft hören wir in diesen Tagen, dass gerade viele der inhabergeführten Einzelhändler ihre Rücklagen aufgelöst haben und in das oft über Generationen aufgebaute Lebenswerk fließen lassen. Wolfgang Steiger: „Bei besagtem Kaufhausriesen haben wir das nicht beobachten können.“
Es könne nicht sein, dass der Karstadt-Eigentümer seine hochpreisigen Kaufhausimmobilien, in oftmals bester Innenstadtlage, bereits ausgegliedert hat, um sein persönliches Vermögen zu schützen, während alle Steuerzahler – und damit indirekt auch der mittelständische Wettbewerber – für sein operatives Geschäft haften sollen. „Das widerspricht sämtlichen Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft“, so Wolfgang Steiger abschließend.
Sie finden den gesamten Artikel auf Seite 17 der heutigen Ausgabe des Handelsblatts.