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WR-Info 19.12.2022
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Wirtschaftsrat macht sich für Kernfusion stark

Wolfgang Steiger zum Handelsblatt: „Wir müssen der Fusionsforschung oberste Priorität einräumen“

Nach den jüngsten US-Erfolgen in der Kernfusionsforschung fordert der Wirtschaftsrat einen massiven Zuwachs bei der staatlichen Unterstützung für das Thema in Deutschland. „Der in den USA erzielte Durchbruch bei der Kernfusion kann in seiner Bedeutung nicht genug gewürdigt werden“, sagte Wolfgang Steiger dem Handelsblatt. „Jetzt ist es an der Politik, die richtigen Schlüsse zu ziehen und der Fusionsforschung oberste Priorität einzuräumen.“

Positiv bewertet der Wirtschaftsrat die Reaktionen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf die jüngste Entwicklung. Der Durchbruch in den USA „enthält eine Botschaft an uns“, hatte Lindner am Mittwoch auf Twitter geschrieben. „Wir brauchen mehr Freude am Erfinden und Einsteigen als am Verbieten und Aussteigen“, schrieb Christian Lindner. „Die Zukunft der Energie muss auch ‚made in EU‘ sein“, so Lindner.

Wolfgang Steiger sagte, Lindners Worten müssten nun umgehend Taten folgen „Es müssen schnellstmöglich die Haushaltsmittel für die Fusionsforschung aufgestockt, die steuerliche Forschungsförderung und die Forschungszulage für Unternehmen weiter ausgebaut und etwaige bürokratische Hürden für die Mittelbeantragung weiter abgebaut werden.“

Noch im Mai konnte sich die Unionsfraktion mit einem Antrag zu Anbringung einer Erläuterung zur Fusionsforschung im Bundeshaushalt nicht gegen die Ampel durchsetzen. „Solche kurzsichtigen Entscheidungen gehören nun hoffentlich der Vergangenheit an“, prognostiziert Wolfgang Steiger.

Nach Überzeugung des Wirtschaftsrats ließen sich mit Fusionsenergie sämtliche Probleme der Energiepolitik bewältigen. „Sowohl Abhängigkeiten bei der Rohstoffgewinnung, als auch Gefahren für Mensch oder Umwelt wären mit funktionierenden Fusionsreaktoren auf einen Schlag gelöst – Klimawandel inklusive“, sagte Wolfgang Steiger.“ Auch wenn die ersten kommerziellen Kraftwerke noch etwas mehr als ein Jahrzehnt auf sich warten lassen, hat der Durchbruch am amerikanischen Lawrence Livermore National Laboratory bewiesen: es ist nur eine Frage der Zeit.“