Wirtschaftsrat verlangt Moratorium für Technologieverbote
Der Wirtschaftsrat hat sich gegen ein Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 ausgesprochen. Stattdessen fordert der Wirtschaftsrat ein Moratorium für Technologieverbote. Die Entscheidung des EU-Parlaments, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 zu verbieten, bezeichnete Wolfgang Steiger gegenüber den Funke-Medien als kurzsichtig: „Auf keinen Fall dürfen durch die effekthaschende und ideologiegetriebene Entscheidung der EU Hunderttausende deutsche Arbeitsplätze gefährdet werden.“ Die Aussagen wurden unter anderem in den Zeitungen Westdeutsche Allgemeine und dem Hamburger Abendblatt veröffentlicht.
Wolfgang Steiger begrüße es, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesverkehrsminister Volker Wissing ein Veto bei der Ratifizierung des Verbrenner-Aus einlegen wollen. „Was wir darüber hinaus benötigen, ist ein Verbotsmoratorium auf europäischer Ebene, damit Wirtschaft und Wissenschaft ohne politische Einmischung die Mobilität der Zukunft entwickeln können“, sagte Wolfgang Steiger. Der Wirtschaftsrat setzt sich für einen technologieoffenen Ansatz ein. Politische Vorgaben mit Elektrofahrzeugen als einzige Lösung behinderten zusehends Innovation und Effizienz beim Lösen der Klimaproblematik. „Selbstverständlich muss in nicht allzu ferner Zukunft der Verkehr CO2-neutral stattfinden, doch dies schließt E-Fuels und Wasserstoff mit ein“, stellt Wolfgang Steiger fest. Die bisherige Verengung auf eine einzige Technologie sei einer der Gründe, weshalb die jetzt dringliche Suche nach Alternativen so schwerfalle.
„Elektromobilität wird ein zentraler Teilaspekt der Mobilität der Zukunft sein, aber nicht die einzige Option.“ Andere Teile der Welt würden noch lange auf den Verbrenner setzen müssen, etwa weil sie aus geografischen Gründen kein dichtes Ladesäulennetz anbieten könnten. „Auch auf diesen Märkten müssen wir weiterhin stattfinden und klimaneutrale Lösungen anbieten“, sagte Wolfgang Steiger. „Ansonsten werden die von uns hinterlassenen Lücken sehr schnell durch andere, weniger auf den Klimaschutz bedachte Hersteller gefüllt.“