WR-Info 28.07.2022
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Wolfgang Steiger: Deutschland muss alle Register zu Sicherung der Energieversorgung ziehen

Wirtschaftsrat unterstützt Stuttgarter Erklärung

Eine Gruppe von 20 Professoren von Universitäten aus ganz Deutschland fordert in einer „Stuttgarter Erklärung“ den 2011 beschlossen Atomausstieg rückgängig zu machen. Der Wirtschaftsrat unterstützt diese und setzt sich für einen übergangsweisen Weiterbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke, sowie eine Reaktivierung der Ende 2021 vom Netz genommenen Meiler ein. Generalsekretär Wolfgang Steiger: „Besonders wichtig ist dabei das Kernkraftwerk Gundremmingen C an der Grenze von Bayern und Baden-Württemberg. Gerade der Süden der Republik ist aufgrund fehlender Kapazitäten bei erneuerbaren Energien und dem schleppenden Leitungsausbau besonders vulnerabel.“ Wolfgang Steiger warnte gegenüber der Stuttgarter Zeitung vor flächendeckenden Stromausfällen in beiden Bundesländern und befürchtet Produktionsstopps bei den Autoherstellern Audi, BMW oder Daimler sowie den Zulieferern.

„Ich halte es für eine Illusion zu glauben, dass uns andere EU-Länder in der Not beispringen, wenn wir selbst nicht alle Register zu Sicherung unserer Energieversorgung gezogen haben“, erklärt Wolfgang Steiger mit Blick auf den EU-Gas-Notfallplan. Mit Kernkraft könne das Stromnetz übergangsweise stabilisiert werden, um Erdgasverstromung zu vermeiden. „Das entspannt die Versorgungslage für Prozesswärme in der Industrie und bei Heizungen für Wohnungen. Um sicher über den Winter zu kommen, benötigen wir deshalb einen Weiterbetrieb der drei letzten Kernkraftwerke plus X weitere.“ Die Auswirkungen flächendeckender Stromausfälle in Bayern und Baden-Württemberg wären für die deutsche Wirtschaft kaum zu verkraften. 1,2 Billionen Euro des Bruttoinlandsproduktes der Bundesrepublik wird allein in diesen zwei Bundesländern erwirtschaftet – das sind 33,5% der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung.

„Ein Ausfall der Industrie in Süddeutschland, selbst von kurzer Dauer, hätte schwere Folgen für die schon jetzt kaum beherrschbare Lieferkettensituation auf der ganzen Welt. Ein Stillstand bei den regionalen Betrieben der Ernährungsindustrie, wie Molkereien, Bäcker und Brauer, hätte Preiseffekte zur Folge und wäre ein Griff in das immer dünner werdende Portemonnaie der Verbraucher.“

Lesen Sie den kompletten Artikel hier sowie auf den Seiten eins und vier der heutigen Ausgabe der Stuttgarter Nachrichten.

Die Stuttgarter Erklärung finden Sie in vollständigem Wortlaut hier.