Cookie-Einstellungen

WR-Info 22.02.2022
Drucken

Wolfgang Steiger in Funke Medien: Die EU-Kommission macht dem Mittelstand das Leben schwer

EU-Lieferkettenrichtlinie stößt auf Kritik

Der Wirtschaftsrat wendet sich gegen die den vorgelegten Entwurf zur EU-Lieferkettenrichtlinie. „Die EU-Kommission macht gerade in Zeiten, in denen die Corona-Krise schon vielen Mittelständlern zugesetzt hat, auch unseren global agierenden Hidden Champions das Leben schwer“, sagt Generalsekretär Wolfgang Steiger gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und der Berliner Morgenpost. „Insbesondere weil völlig unklar bleibt, wer überhaupt als risikobehaftet gilt.“ Die neue EU-Richtlinie werde die Verdrängung von mittelständischen Unternehmen aus bestimmten Geschäftsfeldern zur Folge haben, da diese nicht in der Lage seien, ihre Lieferketten bis ins Detail zu kontrollieren.

Brüssel hatte zuvor einen Entwurf für eine neue Lieferkettenrichtlinie vorgelegt. Die EU-Regulierung zur „nachhaltigen Unternehmensführung“ geht deutlich über das deutsche Lieferkettengesetz hinaus. Die EU-Kommission will festlegen, dass die Regeln für die europäischen Unternehmen verpflichtend sind, die mehr als 500 Leute beschäftigen und einen weltweiten Nettoumsatz von mehr als 150 Millionen Euro erwirtschaften. Die Richtlinie soll auch für Firmen mit Sitz außerhalb der EU gelten, die in Europa mehr als 150 Millionen Umsatz machen.

Das deutsche Lieferkettengesetz erfasst dagegen ab 2023 Firmen mit mehr als 3000, ab 2024 mit mehr als 1000 Beschäftigten. Kleinere Betriebe mit über 250 Mitarbeitern und 40 Millionen Umsatz fallen unter die EU-Richtlinie, wenn sie die Hälfte ihrer Geschäfte in sogenannten Hochrisikobranchen abwickeln. Dazu zählen die Textilindustrie, Landwirtschaft, Förderung und Verarbeitung von Mineralien und Metallen.

Sie finden die kompletten Artikel in der Berliner Morgenpost auf Seite 6 oder in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung auf Seite 9.