Symposion 2024 - Gesundheitssystem am Scheideweg
Staatssekretär Dr. Thomas Steffen spricht zum Thema Pharmaindustrie - Säule für den Wirtschaftsstandort Deutschland - Foto: ©Jens Schicke
Der Wirtschaftsrat hat mit seinem Gesundheitssymposium auf die drängenden Herausforderungen in unserer Gesundheitspolitik hingewiesen. Unter dem Titel „Das deutsche Gesundheitssystem vor der Demografiefalle – Kollaps oder fit für die Zukunft?“, versammelten sich hochkarätige Vertreter aus Politik und Gesundheitswirtschaft. Zu den Referenten zählten unter anderem Dr. Thomas Steffen, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Erwin Rüddel MdB, Mitglied des Gesundheitsausschusses der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Dr. Frank Wartenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG. Gemeinsam thematisierten sie die prekäre Lage unseres Gesundheitssystems.
v.l.n.r. Erwin Rüddel MdB, Dr. Frank Wartenberg, Dr. Florian Hartge - Foto: ©Jens Schicke
Die Teilnehmer äußerten sich zu verschiedenen Themen und suchten gemeinsam nach Lösungen, um unser Gesundheitswesen in eine bessere Zukunft zu führen. Rainer Berthan, CEO der Bauerfeind AG, wies darauf hin, dass die Überregulierung und Bürokratie in Deutschland und Europa insbesondere im Gesundheitssektor zu erheblichen Kosten führen. Dr. Thomas Steffen, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit in Bonn/Berlin, ergänzte, dass wir zwar über eine hochinnovative Pharmaindustrie verfügen, jedoch ein Rückgang bei den Patentanmeldungen zu verzeichnen ist.
Dr. Florian Reuther, Verbandsdirektor der Privaten Krankenversicherungen e.V., machte auf den akuten Fachkräftemangel aufmerksam und betonte, dass immer mehr Menschen Pflege benötigen, während es an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, plädierte für eine Überarbeitung der vorgelegten Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Er warnte davor, dass die Versorgungssicherheit in der Fläche gefährdet sei, wenn 80 Prozent der Krankenhäuser defizitär arbeiten.
"Viel mehr Geschwindigkeit brauchen wir auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens als Schlüssel für ein modernes, effizientes und patientenorientiertes Gesundheitssystem. Wir werden uns auch weiterhin nachdrücklich für eine zukunftsweisende Ausgestaltung des Gesundheitswesens mit hochwertiger medizinischer Versorgung für alle Bürger in unserem Land einsetzen. Denn das gehört zur DNA des Wirtschaftsrates, das Zusammenspiel von Eigenvorsorge, wo immer möglich, und von sozialer Verantwortung für die Schwächsten, die Kranken, wo nötig", betonte der Vorsitzende der Bundesfachkommission Digital Health im Wirtschaftsrat und President Central Europa, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG.
Während der Veranstaltung kam es zu lebhaften Diskussionen unter den Diskutanten. Der Wirtschaftsrat hofft mit seiner Veranstaltung wertvolle Impulse gegeben zu haben, um echte Lösungen für das deutsche Gesundheitssystem zu finden.
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