WR-Info: Industriestrompreis auch für Mittelstand - Wirtschaftsrat fordert weitere Nachbesserungen
Der Wirtschaftsrat konnte sich mit seiner Forderung
durchsetzen, auch den Mittelstand beim Industriestrompreis zu berücksichtigen.
Doch es gibt noch immer großen Bedarf für bessere Regelungen. „Die heute
beschlossenen Maßnahmen können nur eine Akutbehandlung der deutlich zu hohen
Strompreise für die Industrie sein, notwendig ist aber eine langfristig
wirksame Strompreisbegrenzung durch Begrenzung und Senkung der Kosten“, sagte Generalsekretär
Wolfgang Steiger der Augsburger Allgemeinen. „Deutschland leidet ohnehin an
einer Investitionsschwäche und wenn nun Maßnahmen lediglich für fünf Jahre
angekündigt werden, stärkt das nicht das Vertrauen von Investoren in
langfristig stabile Rahmenbedingungen in Deutschland.“
Für Großinvestitionen beispielsweise in der Chemieindustrie sei der Strompreis ab 2030 entscheidend. Dort gäbe es die Aussicht auf stark steigende Stromkosten durch massive Investitionen in die Übertragungsnetze, sowie durch die aktuell diskutierte Kraftwerksstrategie, ganz zu schweigen vom notwendigen Ausbau der Verteilnetze. Außerdem stehen die heute beschlossenen Maßnahmen ab 2026 unter dem Vorbehalt der Finanzierung durch den Bundeshaushalt. „Verlässlichkeit sieht anders aus“, urteilte Wolfgang Steiger.
Die ebenfalls vorgenommene Strompreisbegrenzung durch milliardenschweres Heruntersubventionieren der Netzentgelte erzeuge darüber hinaus gemischte Gefühle. Sicherlich ist diese Maßnahme insbesondere für die energieintensive Industrie aktuell notwendig, um wirtschaftlich produzieren zu können. „Aber das dauerhafte Heruntersubventionieren von zu hohen Preisen, die durch eine falsch gemanagte und viel zu teure Energiewende verursacht werden, wird sich Deutschland auf Dauer nicht leisten können“, betonte Wolfgang Steiger. „Das wissen auch die Investoren und werden entsprechend zurückhaltend sein.“
Eine kosteneffiziente Energiewende kann nur durch konsequente Technologieoffenheit gewährleistet werden. Dem Markt müssen alle verfügbaren Technologien erlaubt sein, neben der Kernenergie auch die Gasförderung mittels Fracking sowie die CO2-Abscheidung und -lagerung bzw. -nutzung. Wolfgang Steiger: „Nur dann werden wir auf Dauer bezahlbare Strompreise für Industrie und Verbraucher gewährleisten können.“
Lesen Sie die komplette Berichterstattung auf Seite 1 der Augsburger Allgemeinen, Seite 12 der Abendzeitung München oder online hier.