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16.02.2023
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Bildung muss endlich ganzheitlich gedacht werden

Der Wirtschaftsrat setzt das Thema Bildung oben auf die Agenda
©Adobe Stock (kasto)

In dieser Woche haben sich Experten aus den Landesverbänden in Berlin getroffen, um die Bildungspolitik näher zu beleuchten. „Das Thema Bildung wird in Deutschland schon lange zu stiefmütterlich behandelt. Wir können ein wichtiger Impulsgeber für die Politik sein, denn unsere Mitglieder machen sich klare Gedanken zum Arbeitsplatz und zum Arbeitnehmer der Zukunft“, sagte Susanne Varga, CEO von Brainhouse 247.

In Zeiten des gravierenden Fachkräftemangels, wird das Thema Bildung besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels höchstrelevant. Die Babyboomer-Generation geht in den nächsten 10 bis 15 Jahren in Rente und hinterlässt eine Millionenlücke an vakanten Arbeitsplätzen. Selbst, wenn das Renteneintrittsalter erhöht und das Arbeiten auch im höheren Alter attraktiver gestaltet wird, werden in den nächsten Jahren mindestens 200.000 Arbeitskräfte pro Jahr fehlen. Diese Zahl basiert jedoch nur auf der Annahme, dass die Fähigkeiten der in Deutschland ausgebildeten Kinder auch passgenau an die Ansprüche des zukünftigen Arbeitsmarktes passen. Leider ist dies schon heute mitnichten der Fall. Wie extrem die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist, zeigen uns die Ergebnisse der Pisa-Studien seit Jahren sehr deutlich. Die direkte Folge sind unter anderem jährlich zehntausende Ausbildungsstellen, die unbesetzt bleiben. Gleichzeitig finden Jahr für Jahr tausende junge Menschen keinen Ausbildungsplatz.

Die Frage, was die Wirtschaft von der Bildung und was die Bildung von der Wirtschaft erwarten kann, wird immer elementarer. Für den Wirtschaftsrat steht fest: Deutschland braucht eine echte Bildungswende. Bildung muss endlich ganzheitlich gedacht werden. Best-Practice Ansätze aus den starken Bundesländern, wie Bayern oder Sachsen, müssen etwa in schwächere Länder, wie Berlin oder Bremen, exportiert werden. Gleichzeitig sollten die Ansprüche der Unternehmer an die Arbeitskräfte von morgen eindeutig beschrieben und auch dementsprechend adressiert werden. Eine zivilgesellschaftliche Initiative aus der Mitte heraus kann dabei ein erfolgsversprechender Lösungsbaustein sein. Hierbei möchte der Wirtschaftsrat mit seinen Mitglieder und deren Fachwissen aktiv unterstützen.

Der Wirtschaftsrat wird das Thema Bildung zukünftig auch auf Bundesebene vermehrt in den Fokus nehmen. Sie interessieren sich für eine Mitarbeit oder haben inhaltliche Vorschläge? Melden Sie sich gerne unter m.bluemel@wirtschaftsrat.de