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03.05.2023
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Fachkräftemangel schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland

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Um die aktuelle Transformation erfolgreich umzusetzen, sind Fachkräfte von zentraler Bedeutung. Aufgrund des demographischen Wandels, des Zuzugs von Personen, die zunächst noch die Sprache lernen und eine Ausbildung absolvieren müssen sowie aufgrund von Standortnachteilen wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, passende Arbeits- und Fachkräfte zu finden. Der Wirtschaftsrat setzt sich deshalb für ein umfangreiches Maßnahmenpaket für Wege aus dem Fachkräftemangel ein.

Ein Problem bei der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte sind die hohen bürokratischen Hürden. Die Erteilung von Aufenthaltstitel und Arbeitsgenehmigungen sind als erste Beispiele zu nennen. Besonders der Mittelstand und Familienunternehmen sind von den bürokratischen Hürden betroffen, die eine Einstellung ausländischer Mitarbeiter erschweren. Dazu zählt auch die vereinfachte Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse als Voraussetzung für einen Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt. Der Wirtschaftsrat fordert deshalb ein vereinfachtes Verfahren, das Faktoren wie Qualifikation und Sprachkenntnisse stärker in den Fokus rückt.

Auch die Ausgangsposition des Wirtschaftsstandorts Deutschland trägt dazu bei, dass gut ausgebildete Fachkräfte immer seltener nach Deutschland kommen bzw. in Deutschland arbeiten möchten. Administrative Vorgänge, Wohnungsmangel und vor allem die hohe Steuer- und Abgabenlast tragen dazu bei, dass sich immer weniger ausländische Fachkräfte für Deutschland entscheiden und dadurch die Problematik weiter verschärfen. Der Wirtschaftsrat setzt sich deshalb für attraktivere Standortbedingungen ein, um einen nachhaltigen und langfristigen Ansatz für Zuwanderung in die Wirtschaft zu ermöglichen.

Auch ohne die Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, das Problem des Fachkräftemangels zu lösen. Dazu zählen Anreize für Menschen, eine Ausbildung zu absolvieren und später realistische Entwicklungsperspektiven in ihrem gelernten Beruf zu erhalten. Auch gesellschaftlich muss die Anerkennung von Fachkräften steigen. Ein reiner Fokus auf eine möglichst hohe Akademikerquote wirkt sich an dieser Stelle negativ aus.

Der Wirtschaftsrat wird dieses Thema aus unterschiedlichen Perspektiven weiter begleiten. Im Beirat Familienunternehmen ist beispielsweise ein Themenjahr „Wege aus dem Fachkräftemangel“ ab Herbst geplant, bei dem in mehreren Sitzungen unterschiedliche Teilaspekte unter diesem Oberthema beleuchtet werden.