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03.03.2023
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Lohn-Preis-Spirale stoppen, Maß halten bei den Tarifabschlüssen!

Wirtschaftsrat fordert Tarifpartner zu Lohnzurückhaltung auf
©Adobe Stock (hkama)

Der Wirtschaftsrat fordert die Tarifpartner auf, bei ihren Lohnabschlüssen Maß zu halten. Besonders kritikwürdig sind aktuell die Forderungen der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 500 Euro zusätzlich. Angesichts der Beschäftigungssicherheit im öffentlichen Dienst ist es gerade in der aktuellen Krisensituation unverständlich, dass die für diesen Sektor geforderten Lohnsteigerungen noch die Tarifforderungen der Industriegewerkschaften übertreffen. Die Energiepreisexplosion bedeutet einen Wohlstandsverlust für alle, weshalb ein Inflationsausgleich nicht realistisch sei. Zudem sind moderate Tarifabschlüsse unverzichtbar, damit sich die Lohn-Preis-Spirale nicht noch schneller dreht.

Die harte Wahrheit ist: Die deutsche Volkswirtschaft wird insgesamt ärmer, wenn wir mehr Geld an die Länder zahlen müssen, die uns fossile Energieträger, Metalle und Agrarrohstoffe liefern. Diese Wohlstandsverluste betreffen die gesamte Volkswirtschaft. Eine bestimmte Beschäftigtengruppe von den Folgen der höheren Inflationsraten gänzlich freizustellen und stattdessen alles dem Steuerzahler aufbürden zu wollen, ist inakzeptabel. Dies gilt umso mehr, als der Steuerzahler in aller Regel selbst von Reallohnverlusten betroffen ist und womöglich zusätzlich noch um seinen Arbeitsplatz bangt.

Lohnzurückhaltung ist ganz grundsätzlich auch angesichts der schwierigen ökonomischen Situation in Deutschland geboten. So gehen Wirtschaftsprognosen davon aus, dass die Bundesrepublik in 2023 hart am Rande einer Rezession entlangschrammen wird. Deutschland wird damit zum Schlusslicht unter den großen Industrienationen.

Gleichzeitig würden hohe Lohnsteigerungen die Kosten der Arbeitgeber in die Höhe treiben und so die Inflation weiter befeuern. Wenn sich die Lohn-Preis-Spirale immer schneller dreht, profitiert am Ende niemand, sondern alle verlieren. Umso nachdrücklicher plädiert der Wirtschaftsrat für maßvolle Tarifabschlüsse.