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01.09.2022
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Probleme der Stagflation im Euroraum

Hyperinflation? So weit ist es in der geldpolitischen Wetterlage noch nicht. Doch es befinden sich Deutschland, der Euroraum und zahlreiche mächtige Wirtschaftsblöcke in der Stagflation, wie es sie seit Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr gab, weswegen in der aktuellen Zeit Abstiegsängste und Finanzkrisen befeuert werden.

©Wirtschaftsrat - Jens Schicke

Prof. Dr. Dr. h.c. Lars Feld, Direktor des Walter-Eucken Instituts, hat am 31. August 2022 in einer Highlight-Videokonferenz im Hause des Wirtschaftsrates mit hochaktuellen Einblicken in die makroökonomische Situation vor den wirtschaftspolitischen Schwierigkeiten gewarnt. Die heftigen Ein- und Umbrüche in der Pandemiezeit haben dabei die Weltwirtschaft stark gebeutelt. Zum Abfedern ihrer Folgen haben große Wirtschaftsblöcke und insbesondere die USA viel zu große Fiskalimpulse gesetzt, welche auf Nachfrageseite die Preise in die Höhe treiben. Noch dazu kommt die Energiekrise, die durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine durch Sanktionen zu Stande kam.

Doch auch geldpolitisch gab es in den letzten Jahren einige Verwerfungen, wo teilweise sogar schon von Schuldenorgien die Rede war. Als persönlicher Berater des Bundesministers der Finanzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung relativierte er aber, dass die großen Maßnahmenpakete nur zur Abfederung der Pandemiefolgen sind und entsprechende Laufzeiten haben, weswegen sie zeitnah auslaufen werden. Auch in der Wirtschaftspolitik der einzelnen Nationalstaaten in der Europäischen Union sind höhere Ausgaben schwierig zu beschließen, da die finanzielle Dimension der Mittel die Nachfrage nach staatlichen Projekten weit übersteigt.

Das Wirtschaftswachstum wird in den kommenden Jahren stagnieren, aber Anzeichen von einer Rezession soll es nicht geben. Selbst einige Quartale mit negativen Wachstumsraten sind lediglich technische Rezessionen ohne große Auswirkungen auf die Märkte. Doch bei der Inflation sehen die Erwartungen anders aus. Viele Institutionen wie die Bundesbank sagen zweistellige Inflationsraten ab dem Winter voraus. 

Sie können den kompletten Webtalk hier nachsehen.