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31.08.2022
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Putins Krieg in der Ukraine – Highlight-Konferenz mit Rüdiger von Fritsch

Der Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ließ den seit dem Jahre 2014 schwelenden Konflikt in Osteuropa eskalieren Die Welt realisiert, dass sie in einer neuen Wirklichkeit lebt. Der russische Präsident, Wladimir Putin, befahl seinen Streitkräften die Invasion. Noch immer ist keine Lösung des Konfliktes in Sicht. Hingegen werden die Folgen des Krieges immer spür- und sichtbarer.

©Adobe Stock - Natalia Ogloszka

Am 28. August 2022 sprach im Rahmen der Highlight-Konferenz Rüdiger von Fritsch über Putin und den Krieg. Herr von Fritsch war in den Jahren 2014 bis 209 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau. In den Jahren 2004 bis 2007 war von Fritsch Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes. Neben seiner herausragenden Russlandexpertise gilt Herr von Fritsch als ein Mann klarer Botschaften. In seiner Moskauer Zeit führte er sowohl mit Wladimir Putin als auch mit Sergei Lawrow etliche Vier-Augen-Gespräche.

Auf diesem Hintergrundwissen aufbauend gab Herr von Fritsch seinen Impuls. Bezogen auf den Kriegsverlauf stellte Herr von Fritsch fest, dass Putin bisher keinen Teilerfolg erzielen konnte. Nach Putins Verständnis gehört die heutige Ukraine als Kernland der Kiewer Rus unzertrennbar zu Russland. Dabei verkenne Putin jedoch, dass sich nicht nur die ukrainische Staatsführung, sondern auch große Teile der Bevölkerung gen Westen orientieren. Herr Fritsch betonte, dass es dem Kreml nicht gelungen ist, Europa auseinander zu treiben. Vielmehr würde die Europäische Union durch den aus Moskau ausgeübten Druck enger zusammenrücken. Dies führe dazu, dass der russische Präsident den Krieg weiterführen müsse, um sich innenpolitisch zu halten. Daher müsse die Russische Föderation ihren Angriffskrieg in aller Konsequenz zu Ende führen. Die russische Generalität wird hingegen die erlittenen Opfer und die Erfolge abwägen und hiervon ihre Gefolgschaft abhängig machen.

Herr von Fritsch hält es hingegen für unwahrscheinlich, dass es in der Russischen Föderation zu breiten Aufständen in der Zivilbevölkerung kommen könne. Es herrsche in Russland immer noch das alte Credo: Solange wir nicht hungern, können wir unseren Stolz essen. (TD)