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16.02.2023
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Reformvorhaben im Krankenhaussektor führen in die falsche Richtung

Überkapazitäten in der Grundversorgung während Betten in Fachkliniken sehr knapp werden
©Adobe Stock (spotmatikphoto)

Die politischen Entscheidungsträger aus Bund und Ländern stehen vor einer gesetzgeberischen Herkulesaufgabe. Die vom Bundesgesundheitsminister geplante Reform auf Basis der Dritten Stellungnahme und Empfehlung der zuständigen Regierungskommission führt nach einer Auswirkungsanalyse vom Forschungsinstitut Institute for Health Care Business in Kooperation mit dem datenanalysierenden Unternehmen Vebeto zu einer drastischen Versorgungsknappheit durch entsprechende Krankenhäuser und sorgt vor allem für eine massive Knappheit von Krankenhausbetten in Fachkliniken.

So würden Fachkliniken unter einer Umsetzung der geplanten Reform nicht nur leiden, sondern sogar gänzlich verschwinden. In der Folge gebe es ein Überangebot an sogenannten Level 1i-Krankenhäusern, die die Grundversorgung übernehmen, und viele Kliniken würden ihren bisherigen Versorgungsauftrag verlieren oder müssten weitestgehend umgestaltet werden.

Der Wirtschaftsrat warnt ausdrücklich vor einer solchen Entwicklung im Krankenhaussektor. Vielmehr braucht es einen Schulterschluss zwischen den Krankenhausträgern, der Politik und den Krankenkassen. Denn nur gemeinsam können kluge und nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Krankenhausfinanzierung und Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft erarbeitet werden. Dabei hilft es nicht, wenn sich die Politik dabei nur auf wissenschaftliche Theorien als Basis zur Umsetzung tiefgreifender Reformen stützt. Praktische Erfahrung, politische Erfordernisse und wissenschaftliche Expertise müssen Hand in Hand gehen, um einen für alle tragfähigen Konsens und vor allem eine vernünftige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung herzustellen. Die Fachgremien des Wirtschaftsrates werden das Gesetzvorhaben engmaschig begleiten und sich konstruktiv in die Debatte einbringen.