Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit bei der Energieversorgung für Verbraucher und Industrie

„Es ist absurd, am 4. Advent die letzten Kernkraftwerke abzuschalten und dann an Weihnachten vielleicht im Dunkeln zu sitzen.“ Steffen Bilger MdB, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde gleich am Anfang des Gesprächs mit Moderator Jens-Henning Fischer deutlich. Um diese und weitere Fragen der Energieversorgung zu diskutieren, hatte der Wirtschaftsrat zu einem Highlight-Webtalk mit Steffen Bilger eingeladen.

Bilger ging insbesondere auf die Sicherstellung der Energieversorgung ein. Die drohende Verschärfung der Gasknappheit hat dazu geführt, dass die Wärmeversorgung der Bevölkerung sowie die Prozesswärme für die Industrie richtigerweise Priorität gegenüber der Gasverstromung genießen. Die dadurch entstehende Stromlücke soll durch die Rückholung eigentlich schon abgeschalteter Kohlekraftwerke aus der Reserve geschlossen werden. Allerdings ist unsicher, ob die Kohlekraftwerke allein die Lücke schließen können, denn die bei den Kraftwerken lagernden Brennstoffvorräte sind wegen des geplanten Kohleausstiegs sehr begrenzt und die Beschaffungslogistik aus dem gleichen Grund stark zurückgebaut worden.

Bilger hält es wie der Wirtschaftsrat in dieser Situation für unverantwortlich, dass die Bundesregierung den Weiterbetrieb der noch laufenden Kernkraftwerke über den 31. Dezember 2022 hinaus kategorisch ausschließt. Ein Gutachten, das der Wirtschaftsrat bei Prof. Dr. Tobias Leidinger von der Ruhr-Universität Bochum in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass es keine unüberwindlichen rechtlichen Hürden gegen einen Weiterbetrieb gibt. Je näher der Winter rückt, desto intensiver wird sich die Bundesregierung dieser Herausforderung stellen müssen.

Steffen Bilger kritisierte nachdrücklich, dass die Ampelregierung unfähig zu sein scheint, auf diese große Herausforderung der Energiekrise angemessen zu reagieren und die bestehenden Stromerzeugungspotentiale bei der Kernenergie, den Kohlekraftwerken und der Biomasse voll auszuschöpfen, um Industrie und Verbraucher mit bezahlbarem Strom sicher versorgen zu können.

An das knappe, aber an Deutlichkeit nicht zu überbietende Eingangsstatement von Steffen Bilger schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Mitgliedern und Gästen an. Über die verschiedenen Kanäle konnten mehr als 500 Zuschauer das Gespräch verfolgen und dem Abgeordneten ihre Fragen stellen, die thematisch von der Energiepolitik insgesamt bis hin zur Situation in den einzelnen Unternehmen reichten. In Steffen Bilger fanden alle Fragesteller einen kompetenten Gesprächspartner. Nach 75 Minuten schloss Jens-Henning Fischer die Veranstaltung und wies auf die kommenden Highlight-Webtalks hin. Sie können die Aufzeichnung des Webtalks hier abrufen. (DG)