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23.10.2025
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Wirtschafts- und Werte-Akademie im Kloster Eberbach - „Freiheit - Verantwortung - Aufbruch“

©Wirtschaftsrat

Wachstumsschwäche, geopolitische Paradigmenwechsel, technologische Umbrüche - angesichts dieser fundamentalen Verschiebungen zeigt die Konsenskultur der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr zu übersehende Risse. In einer solchen Phase der Unsicherheit und Veränderung suchen Menschen nach Halt und Orientierung. Der Blick richtet sich auf Bewährtes und sucht in ihm eine verlässliche Stütze. Die Soziale Marktwirtschaft ist ein solcher Orientierungspunkt. 

Erhards Einsatz für den Wettbewerb, den Markt und die Koordination individuellen Handelns über das Preissystem war keine Nebensächlichkeit oder die Marotte eines Zigarre-rauchenden Ökonomen. Es war die Schaffung der Voraussetzungen einer politisch freien Gesellschaft. Wollen wir dem wachsenden Vertrauensverlust entgegenwirken, müssen die Rahmenbedingungen für eine freiheitliche Wirtschaftsordnung und einen starken Wirtschaftsstandort wieder ebenso in den Mittelpunkt der politischen Debatte rücken, wie das dahinterstehende freiheitliche Menschenbild. Es geht um die Überzeugung, dass die Menschen mit ihren schöpferischen Kräften und ihrem Fleiß vieles zu leisten imstande sind.

Eine offene und freie Gesellschaft lebt von den Unterschieden ihrer Bürger. Sie erkennt unterschiedliche Wertvorstellungen, Begabungen, Bedürfnisse und Präferenzen ausdrücklich an. Umso wichtiger ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, in dem Eigenverantwortung, Innovationslust und Selbstbestimmung wieder besser gedeihen können. Es geht um einen Wandel in den Köpfen von der Versorgung zur Teilhabe. Bildungspolitik muss wieder Ausgangspunkt einer modernen Sozialpolitik der Teilhabe-, Leistungs- und Chancengerechtigkeit werden. Die Aufnahme von Erwerbstätigkeit muss stärker belohnt werden. Es ist höchste Zeit, dass sich wieder ein lebendiges Bewusstsein entwickelt, was Freiheit, Eigentum und Verantwortung bedeuten und was uns die Soziale Marktwirtschaft wert ist.

Eines ist klar: Es reicht nicht aus, zu verkünden, dass man gegen den Populismus kämpft. Man muss auch sagen, wofür man steht, für welche Ideen und Werte man eintritt. Soziale Marktwirtschaft funktioniert nur so lange, wie sich Vorbilder vorbildlich verhalten. Die Grundkonzeption der Sozialen Marktwirtschaft zeigt, dass recht verstandenes wirtschaftliches Handeln immer eine ethische Dimension hat. Ebenso braucht die Soziale Marktwirt-schaft Bürger, die in Freiheit Verantwortung in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat übernehmen und die geistigen Grundlagen dieser Ordnung verteidigen. 

Eine überzeugende Wirtschaftspolitik, die den gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit entspricht, kann deshalb nicht am Reißbrett in Beamtenstuben entworfen werden, sondern muss an der Front der öffentlichen Meinungsbildung geschmiedet werden. Sie muss das Thema von Diskussionen und Streitgesprächen sein und auf tradierten Werten und Überzeugungen aufbauen. Umso wichtiger ist der Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen maßgeblichen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Genau in diesem Sinne haben die Ludwig-Erhard-Stiftung, die Academie Kloster Eberbach und der Wirtschaftsrat vom 15. bis 17. Oktober 2025 im Rahmen der Wirtschafts- und Werteakademie mit hochkarätigen Gästen und Teilnehmern über notwendige Strukturreformen beraten und Antworten für die drängenden Fragen entwickelt.

Anregende Impulse, fundierte Analysen, inspirierende und persönliche Gespräche sowie eine unvergleichliche Atmosphäre im Kloster Eberbach haben einen Rahmen geschaffen, aus dem ein ganz besonderer Geist des Aufbruchs entstanden ist. Mit meinungsstarken Vordenkern und Entscheidungsträgern wie Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch, Andreas Jung MdB, Finanzminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz MdL, Bundesbankvorstand Lutz Lienenkämper, Prof. Dr. Stefan Kooths, Hans Joachim Reinke, Bonita Grupp, Axel Hellmann, Jochen Körner und Stefan Drüssler wurden im lösungsorientierten Dialog marktwirtschaftliche und vorwärts gerichtete Ideenansätze entworfen.

Schon heute freuen wir uns auf die Fortsetzung und Weiterführung der Wirtschafts- und Werteakademie. Das nächste Seminar im Kloster Eberbach findet im Frühjahr 2026 statt. Da wir erneut nur eine begrenzte Teilnehmerzahl zulassen können, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns Ihr grundsätzliches Interesse an einer Teilnahme im kommenden Jahr durch eine kurze Mail an Herrn Marc Suchland mitteilen würden.