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Bericht
21.01.2021
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Aus den Ländern (Berlin-Brandenburg): Wir müssen den Markt attraktiver gestalten

Gespräch zum Thema Elektromobilität mit Oliver Friederici MdA, Thomas Schäfer von Stromnetz Berlin GmbH und Lex Hartman von Ubitricity GmbH.


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Bei der jüngsten Videokonferenz der Landesfachkommission Mobilität begrüßte der Vorsitzende Christian Hahn die eingeladenen Redner Oliver Friederici, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz für die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, Thomas Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, sowie Lex Hartman, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ubitricity GmbH.

 

Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Elektromobilität. Dabei stellte Oliver Friederici, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz, die politische Situation in den Fokus. Es gebe bereits über 700 öffentliche Ladestationen in Berlin, die sich jedoch hauptsächlich in der Innenstadt wiederfänden. Die Infrastruktur müsse insbesondere am Rand Berlins ausgebaut werden. „Mir geht das alles nicht schnell genug“, so die Kritik des Abgeordneten. Eine reine Fokussierung auf die E-Mobilität lehnte er jedoch ab. Einen Parallelbetrieb werde es auch in 10 Jahren geben. Insgesamt müsse der Markt attraktiver gestaltet werden, forderte Friederici.

 

Thomas Schäfer von der Stromnetz Berlin GmbH ging anschließend auf die Netzstabilität in der Hauptstadt ein. Zwar sei man aktuell noch gut aufgestellt, auf Dauer reiche die Netzkapazität allerdings nicht, um einen vollständigen Elektroverkehr sicherstellen zu können. Insbesondere in den Außenbezirken müsse die Infrastruktur ausgebaut werden. Bei einer vollständigen Elektrifizierung müsse die Netzkapazität verdoppelt werden, so die Hochrechnung der Stromnetz Berlin GmbH. Daher appellierte er an die Politik: Durch einen ausgebauten ÖPNV sowie Car-Sharing-Angebote könne der erforderliche Ausbau des Energienetzes erheblich reduziert werden. Ebenso notwendig seien Steuerungskonzepte, um eine Kabelüberlastung zu verhindern.

 

Das befürwortete auch Lex Hartman, Geschäftsführer der Ubitricity GmbH. Eine große Herausforderung sei es vor allem, ungleichmäßig erzeugten Ökostrom zu speichern, damit der Bedarf zu jeder Zeit gedeckt werden könne. In Bezug auf die Ladeinfrastruktur sprach er sich gegen flächendeckende Fast-Charger aus. Diese seien teuer und nur für notwendige Fälle sinnvoll. Da ein Auto ohnehin 95% der Zeit parke, stelle langsameres Laden auch kein Problem dar. Er präsentierte als Alternative die Laternenladeinfrastruktur in London. Dort sind in der Innenstadt bereits sehr viele Laternen zu Ladestationen umgerüstet worden.

 

Zum Abschluss warb der Vorsitzende Christian Hahn für die Entwicklung eines Positionspapiers der LFK Mobilität. Einen ersten Entwurf soll es ab Mitte Februar geben. Die Präsentation von Lex Hartman finden Sie in Ihrem VIP-Bereich.