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Bericht
12.11.2020
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"Wir müssen Infrastruktur neu denken!"

In den Räumlichkeiten der Firma Eurovia Deutschland GmbH tagte die Landesfachkommission Mobilität im Rahmen einer hybriden Veranstaltung. Die eingeladenen Redner Tim Lorenz, CEO der Firma Eurovia, und Henner Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus Berlin, konnten von dem Vorsitzenden der Landesfachkommission Mobilität, Christian Hahn, persönlich begrüßt werden, während die anderen Teilnehmer digital zugeschaltet waren.
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Zunächst begann Tim Lorenz mit seinen Ausführungen zum Thema „Infrastruktur neu denken.“ Durch die Herausforderungen des Klimaschutzes und der mangelnden verfügbaren Flächen müsse man bereit sein, die Möglichkeiten der Digitalisierung konsequent zu nutzen und im Infrastrukturbau neue Wege zu gehen. Hierbei stelle sich immer die Frage, wie man die bereits vorhandene Infrastruktur auch anderweitig nutzen könne.

 

Die Solarenergiegewinnung in Lärmschutzwänden sei heute beispielsweise schon problemlos möglich und der Bau von Radwegen auf Einhausungen in anderen Städten bereits Standard. Auch arbeite die Firma Eurovia aktuell an einem Pilotprojekt zum kontaktlosen Laden von E-Fahrzeugen auf der Straße. Lorenz forderte einen Innovationswettbewerb, für den die Politik als Vorreiter agieren und die Rahmenbedingungen schaffen müsse.

 

Diesen Gedanken nahm der Abgeordnete Henner Schmidt auf und gab zu Beginn einen Überblick über das aktuelle Mobilitätsgesetz. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion kritisierte den einseitigen Fokus auf den Radverkehr und plädierte für ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen zur Geltung kommen. Zudem müsse dieses Konzept eng mit dem Land Brandenburg abgestimmt werden, um das Berliner Umland besser an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. „Wer einmal im Auto sitzt, bleibt auch dort sitzen“, gab Schmidt zu Bedenken.

 

Die Vergrößerung des U-Bahn-Netzes ist für den Abgeordneten hierbei ein Teil der Lösung, da es kein nachhaltigeres und zugleich schnelleres Verkehrsmittel gäbe. In der aktuellen Legislaturperiode sei der Ausbau zu sehr vernachlässigt worden, so die Kritik des Abgeordneten. Die nach und nach angefertigten Machbarkeitsstudien seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, das Tempo des Fortschritts sei jedoch ausbaufähig. Abschließend plädierte Schmidt für eine Technologieoffenheit in der Diskussion und dem Mut zur Innovation, wenn die hochgesteckten Ziele der Mobilitätswende erreicht werden sollen.

 

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