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Bericht
26.04.2021
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Aus den Ländern (Berlin-Brandenburg) - "Freiheit und Kultur sind wichtige Wirtschaftsfaktoren"

Videokonferenz mit Christian Goiny MdA und Sören Birke, Kulturbrauerei
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Ein Plädoyer für die Kreativwirtschaft hielt Christian Goiny MdA, medienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Die Verlagerung ganzer Wirtschaftszweige in andere Teile Deutschlands habe in Berlin seit der Wiedervereinigung die Entwicklung einer wichtigen und äußerst aktiven Kulturindustrie befördert. Diese Entwicklung habe zahlreiche junge Menschen aus der ganzen Welt angezogen. Das Bevölkerungswachstum habe eine Vielzahl von Arbeitsplätzen geschaffen, Steuermehreinnahmen generiert und so die Wirtschaft unterstützt. Auch Großveranstaltungen wie die Fußballweltmeisterschaft 2006 hätten Berlin als internationale Kulturmetropole etabliert.

Der Abgeordnete wies darauf hin, dass die COVID-19-Pandemie die Kultur-, Gastronomie- und Kunstbranche, von der Berlin lebt, besonders hart getroffen habe. Die kulturelle und kreative Vielfalt sei auch ein wichtiger Faktor, um junge Menschen in die Stadt zu holen - Menschen, die vor Ort Start-Ups gründeten, forschten und die Stadt zukunftsfähig machten. Christian Goiny argumentierte, dass die Kultur nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch internationales Interesse und Investitionen generiere und dass ihr die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Er betonte, dass die Branche auch nach der Eindämmung der Pandemie finanzielle Unterstützung benötigen werde. Zwar seien viele Effekte wohl nur temporär, jedoch könnten einige Einnahmequellen auch dauerhaft wegfallen. Ob eine Funkausstellung, wie sie vor Corona stattfand, in Zukunft noch in Berlin möglich sein wird, sei momentan nicht sicher.

Auch Sören Birke, Geschäftsführer des Kesselhauses/Maschinenhauses der Kulturbrauerei Berlin und Aufsichtsratsvorsitzender der Berlin Music Commission, beleuchtete die prekäre Situation des Kultursektors. Ein grundsätzliches Problem liege im fehlenden Verständnis für die Branche. Die Kulturwirtschaft müsse insbesondere in Berlin als wichtiger Wirtschaftsfaktor wahrgenommen und behandelt werden. Weiterhin sei es wichtig, bessere Zugänge zur Politik zu schaffen, um einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen.

Der Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg wird diesen spannenden Austausch mit der Kultur- und Eventbranche fortsetzen.