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Bericht
13.08.2020
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Für mehr Flexibilität und Experimentiergeist

Zu Gast beim DIN Institut für Normung e.V.

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), im Gespräch mit dem Landesverband Berlin-Brandenburg.
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Der Vorstand Betrieb der BVG begann seinen Vortrag mit einem Überblick über die Verkehrsangebote im Bereich ÖPNV in der Hauptstadt. Neben den bekannten Angeboten aus Tram, Bus, sowie U- und S-Bahn standen vor allem neuere Mobilitätsangebote im Vordergrund. Mit Plattformen wie BerlKönig und Jelbi wolle man dafür sorgen, dass alle Nutzer des ÖPNV eine möglichst breite Palette an Anschlussmöglichkeiten erhielten. Außerdem befinde man sich gerade in einer Reihe von Tests für die Einführung eines autonomen Busses auf Kurzstrecken. Als weitere Projekte für die Zukunft nannte Dr. Erfurt die Ausweitung der Reichweite und die Beseitigung schwarzer Lücken im ÖPNV. „Ich würde mir hier manchmal ein bisschen mehr Flexibilität und Experimentiergeist wünschen“, so der Vorstand Betrieb.

 

Hinsichtlich der Bewältigung der Coronakrise sprach Dr. Erfurt von grundsätzlich positiven Erfahrungen. Man habe sowohl in der Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern als auch mit den eigenen Mitarbeitern viele gute Erfahrungen gemacht und einen offenen Geist aller Beteiligten wahrgenommen. Intern habe man auf digitale Kommunikation und Wertschätzung gesetzt, so der Vorstand Betrieb der BVG. Gleichzeitig habe man das Angebot kaum reduzieren müssen. Gerade im Vergleich mit anderen Verkehrsbetrieben in Nordrhein-Westfalen, die teilweise eine Reduktion des Angebots von bis zu zwei Dritteln hatten, stehe man mit einer Reduktion von höchsten 13 Prozent gut da, so Dr. Erfurt. Kritik gab es an der Umsetzung der Bussonderfahrstreifen von den Bezirksverwaltungen. Zwar habe der Senat rund 20 Kilometer der Sonderwege angeordnet, davon seien aber bisher nur 800 Meter umgesetzt worden, bemängelte der Vorstand Betrieb der BVG.

 

Im alltäglichen Umgang mit der Pandemie habe man außerdem durch eine gute Kommunikation und die Bemächtigung der eigenen Security zur Durchsetzung von Vertragsstrafen eine weitgehende Einhaltung der Hygienevorschriften erreichen können, berichtete Dr. Erfurt. Durch vorausschauende Investitionen habe man die Zukunftssicherheit des Betriebs zu jeder Zeit sicherstellen und sogar anderen Anbietern aus dem Bereich des Transports aushelfen können, beschloss er seine positive Bilanz der Bewältigung der Situation.