Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg fordert koordinierte Öffnungsstrategie
Dr. Nikolaus Breuel: Schulen in Regionen mit Inzidenz unter 50 öffnen, einheitliches Vorgehen der Bundesländer wichtig
Berlin, 16.02.2021. Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert bundesweit einheitliche und klare Standards für Schulöffnungen in den Bundesländern. „Zum Wohle der Kinder und zur Entlastung der Eltern müssen die Schulen so schnell wie möglich und als erstes öffnen, die Bundesländer sollten sich dazu auf eine möglichst einheitliche Öffnungsstrategie verständigen“, sagt Dr. Nikolaus Breuel, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrats Berlin-Brandenburg. „Regelmäßiger Unterricht für Grundschüler wäre sehr wichtig, denn sie brauchen dringend soziale Kontakte. Für höhere Jahrgänge und Abschlussklassen wäre Wechselunterricht in festen Gruppen denkbar. In keinem Bundesland mit Inzidenzzahlen unter 50 dürfen Schulöffnungen weiter herausgezögert werden – Kinder brauchen Bildung, Eltern und Wirtschaft benötigen Planungssicherheit.“
Um das Risiko von Infektionen in den Schulen möglichst gering zu halten, empfiehlt der Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg regelmäßige Tests für Schüler und Lehrkräfte – idealerweise täglich, wenigstens aber einmal wöchentlich. „Eine Maskenpflicht für Lehrer und Schüler im Unterricht und auf dem Schulgelände schafft zusätzliche Sicherheit“, ist Dr. Breuel überzeugt. „Lehrer müssen zudem schneller geimpft werden als bisher geplant. Auch hier sollten alle Bundesländer an einem Strang ziehen.“
Gleichzeitig müssen sich die Schulen nach Ansicht des Wirtschaftsrates Berlin-Brandenburg besser auf digitalen Unterricht einstellen. „Digitale Bildung ist keine Eintagsfliege“, mahnt Dr. Breuel. „Das Thema muss auch nach der sukzessiven Schulöffnung weiterhin oberste Priorität haben". Der Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg empfiehlt deshalb, digitale Bildung zum Schwerpunkt der Kultusministerkonferenz zu machen und einen Chief Digital Officer für die Koordinierung zwischen den Ländern einzusetzen. "Das Recht auf Bildung gilt auch im digitalen Raum“, sagt Dr. Breuel. „Daher müssen alle Schulen bei der Digitalisierung unterstützt werden, damit nicht nur vereinzelt Musterschulen existieren. Ohne schlüssiges Gesamtkonzept wird die Digitalisierung der Schulen nicht funktionieren. Und Geld allein löst das Problem nicht, wie die schleppende Nutzung der Mittel aus dem Digitalpakt Schule deutlich zeigt.“
Der Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg fordert deshalb, dass die Mittel aus dem Digitalpakt auch für Beratungsleistungen unabhängiger Dienstleister eingesetzt werden dürfen, um die Digitalisierungsstrategie anhand eines Konzepts und nicht auf Basis von festgelegten Produkten zu entwickeln. „Auch hier ist ein abgestimmtes Vorgehen wichtig, keinesfalls dürfen die Bildungschancen für Schüler von deren Wohnort abhängen“, mahnt Dr. Breuel.